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ARCHIV - 28.11.2023, Berlin: Kai Wegner (CDU), Regierender Bürgermeister von Berlin, spricht nach einer Sitzung des Berliner Senats im Roten Rathaus.  (zu dpa: «Wegner holt bei Verwaltungsreform auch Oppositionsfraktionen ins Boot») Foto: Sebastian Gollnow/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

© dpa/Sebastian Gollnow

Premiere von „Kai Wegner vor Ort“: Buh-Rufe und Applaus für Berlins Regierungschef

Der Regierende sucht den Dialog mit den Berlinern und tingelt dafür durch alle Bezirke. Die Premiere in Charlottenburg geriet einigen zu seicht.

Zum Auftakt der Dialogreihe „Kai Wegner vor Ort“ hat Berlins Regierender Bürgermeister konkrete Antworten auf die brennenden Themen der Stadt eher vermieden. Mehrere Teilnehmer des von rund 120 Menschen besuchten Treffens in der Charlottenburger „Maison de France“ monierten im Nachgang die Aussagen Wegners – aus ihrer Sicht zu allgemein.

Tatsächlich hatte Wegner, moderiert von Senatssprecherin Christine Richter, für den Auftakt seiner 12-teiligen Gesprächsreihe den Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf und damit ein ihm tendenziell positiv gewogenes Publikum ausgewählt.

Unter den Anwesenden waren neben organisierten CDU-Mitgliedern aber auch Bürgerinnen und Bürger aus anderen Bezirken mit zum Teil sublokalen Anliegen. Wegner parierte deren Fragen meist schlagfertig, verlor sich in den Antworten aber nicht selten in den Themen.

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Ansatzweise kontrovers wurde das Gespräch beim Thema Wohnungsneubau. Weil Wegner dafür plädierte, „die Potenziale der Stadt“ zu nutzen und damit neben der Randbebauung des Tempelhofer Feldes auch die Nachverdichtung in bestehenden Wohnanlagen meinte, erntete er vereinzelte Buh-Rufe wie Applaus gleichermaßen. „Berlin muss höher bauen, das gibt es gar keine Diskussion“, sagte Wegner und zielte damit unter anderem auf die Gegend rund um den Alexanderplatz, auf dem aktuell ein weiteres Hochhaus gebaut wird.

Ich habe mich ein bisschen beherrschen müssen.

Florian Kobler, Besucher der Veranstaltung „Kai Wegner vor Ort“

Vage blieb Wegner beim Thema Verkehr. „Wenn Regeln gelten, dann gelten sie für alle“ oder „Wir müssen bei Verstößen schneller zur Sanktionierung kommen“ waren Sätze, die unter anderem Fragesteller Florian Kobler ratlos zurückließen. Aus Angst um die Gesundheit seiner vier Kinder läuft der Charlottenburger mit ihnen die zwei Kilometer bis zur Schule und zurück. Das Radfahren sei einfach zu gefährlich, berichtet er.

„Ich habe mich ein bisschen beherrschen müssen“, sagte Kobler im Anschluss an die Veranstaltung und wünscht sich dennoch, dass die Ankündigungen Wegners in die Tat umgesetzt werden. Seine Beobachtungen zeugen vom Gegenteil.

Die nächste Station der Reihe führt Wegner am 15. April nach Treptow-Köpenick und damit in jenen Bezirk, in dem zugunsten der sogenannten Tangentialverbindung-Ost bis zu 15,8 Hektar Wald gefällt werden sollen. Wegner befürwortete den Bau der seit Jahrzehnten geplanten und umstrittenen Schnellstraße am Montagabend deutlich. Bei einzelnen Buh-Rufen könnte es im Südosten der Stadt nicht bleiben.

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