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Eine Initiative setzt sich für die Rekommunalisierung der Schulreinigungen in Berlin ein.

© Jens Büttner/dpa

Putzmittel, Geräte, Schädlingsbekämpfung: Bezirke müssten Millionen für saubere Schulen bezahlen

Externe Putzfirmen machen Berlins Schulen sauber. Würden sich die Bezirke selbst darum kümmern, wäre das sehr teuer. Nun gibt es Zahlen dazu.

Saubere Schulen – nie war das Thema so präsent wie angesichts der Corona-Pandemie. Die Reinigungsleistungen wurden bereits ausgeweitet, allerdings geht das der Initiative „Saubere Schulen“ nicht weit genug: Sie drängt auf eine Rekommunalisierung der gesamten Schulreinigung und war damit schon in mehreren Bezirksverordnetenversammlungen erfolgreich, weshalb bereits ein Runder Tisch mit den Initiatoren sowie Bezirks- und Koalitionsvertretern getagt hat.

Nun hat die Bildungsexpertin der Linken, Regina Kittler, die ebenfalls für die Rekommunalisierung votiert, nachgefragt, welche Konsequenzen diese Schritt hätte.

Aus der Antwort der Bildungsverwaltung, die am Dienstag veröffentlicht wurde, geht hervor, dass Berlin einen hohen zweistelligen Millionenbetrag pro Jahr zusätzlich aufbringen müsste, wenn die Reinigungskräfte wieder – wie schon vor Berlins Sparjahren – bei den Bezirken angestellt würden.

Zwar halten einige Bezirke wie Mitte, Treptow-Köpenick, Charlottenburg-Wilmersdorf und Tempelhof-Schöneberg die Mehrkosten für „derzeit nicht bezifferbar“.

Auch Friedrichshain-Kreuzberg liefert keine Zahlen, verweist aber auf „erhebliche Mehrkosten – nicht nur für die Gehälter, sondern auch für Reinigungsmittel, Maschinen und Geräte, Schädlingsbekämpfung, Verwaltungsaufwand sowie für eine Personalreserve bei Urlaub oder Krankheit“.

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Pankow und Steglitz-Zehlendorf hingegen haben sich die Mühe gemacht, eine Rechnung vorzulegen. Demnach entstehen in Pankow allein für etwa 350 Reinigungskräfte „Mehrkosten in Höhe von über acht Millionen Euro im Jahr“ anstelle von zuletzt 5,2 Millionen Euro. Steglitz-Zehlendorf beziffert die zusätzlichen Ausgaben auf „voraussichtlich 2,8 Millionen Euro ohne Krankheit- und Urlaubsvertretungen“. Marzahn-Hellersdorf rechnet mit einer Kostensteigerung von etwa 16 bis 20 Prozent. Die landeseigene Berliner Immobilien Management GmbH (BIM) weist darauf hin, dass – etwa bei der Feuerwehr – eine Reinigungskraft 18,77 Euro pro Stunde erhält. sve

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