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Columbiabad

© ,dpa/Paul Zinken

Update

Reaktion auf Gewalt in Berliner Freibädern: Eingang von Neuköllner Columbiabad wird videoüberwacht – Grüne fordern Ausbau der Bäderinfrastruktur

Ab Freitagmorgen wird auf Video festgehalten, wer ins Columbiabad geht. Das soll Eskalationen vorbeugen, wie sie vor einigen Wochen zur Schließung des Bades führten.

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Nach Gewalt und Rangeleien auch im Columbiabad werden Ein- und Ausgänge des Freibades in Berlin-Neukölln ab Freitag per Video überwacht. Ein Hinweisschild macht darauf aufmerksam, dass Badegäste damit rechnen müssen, von den neu installierten Videokameras erfasst zu werden.

Die Aufnahmen werden den Angaben zufolge nach 72 Stunden automatisch gelöscht, falls Ermittlungsbehörden die Aufzeichnungen nicht zuvor anfordern. Demnach filmen die Kameras Umkleideräume und Liegewiesen nicht.

„Dies ist eine weitere wichtige Maßnahme, um das Sommerbad Neukölln wieder sicherer zu machen und Eskalations-Situationen vorzubeugen“, hatte Bäderchef Johannes Kleinsorg in einer Mitteilung am Donnerstag gesagt. Die Videoüberwachung sei ein weiterer Schritt zur Verbesserung der Sicherheit in den Freibädern, hieß es. Seit dem 15. Juli gelte für alle Besucherinnen und Besucher der Berliner Freibäder eine Ausweispflicht.

Statt Bäder zu Kriminalitätshotspots zu erklären, sollten wir sie als soziale Orte verstehen und in ihre Infrastruktur investieren.

Klara Schedlich, Sportpolitische Sprecherin der Berliner Grünen-Fraktion

Die Zahl der Gewaltdelikte in Freibädern liegt mit 48 (Stand Mitte Juli) unter dem Wert aus dem Vergleichszeitraum des Vorjahres (57). Das geht aus den Antworten des Senats auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen-Abgeordneten Klara Schedlich und Vasili Franco hervor, die der dpa vorliegt.

„Statt Bäder zu Kriminalitätshotspots zu erklären, sollten wir sie als soziale Orte verstehen und in ihre Infrastruktur investieren“, sagte Schedlich, die sportpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion.

„Was die Berliner Bäder am dringendsten brauchen, ist keine Videoüberwachung, sondern saubere Duschen und Umkleiden sowie ausreichend Personal, das jederzeit ansprechbar ist“, so die Abgeordnete. „Wenn der Ausbau der Bäderinfrastruktur genauso viel Interesse hervorrufen würde, wie jede einzelne im Schwimmbad verübte Straftat, dann wären unsere Bäder schnell saniert.“

Das Columbiabad hatte nach den Vorfällen für einige Tage geschlossen. Wegen Gewalt, Rangeleien und renitenten Badegästen war es Anfang Juli zu Polizeieinsätzen in mehreren Berliner Freibädern gekommen. Es folgte eine politische Debatte über Gegenmaßnahmen. Die Polizei reagierte unter anderem mit mobilen Wachen an den Bädern. (dpa)

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