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Bildungspolitik: Berlins streitbarster Schulrat verlässt die GEW – im Streit

Berlins bekanntester und streitbarster Schulaufsichtsbeamter, der Friedrichshain-Kreuzberger Oberschulrat Gerhard Schmid, hat nach 40 Jahren seine Mitgliedschaft in der GEW beendet.

Als Auslöser nennt er eine Meldung in der GEW-eigenen Berliner Lehrerzeitung (BLZ), wonach er „entmachtet“ worden sei, weil er die Schulstrukturreform nicht mittragen wollte.

Schmid treibt um, dass die Redaktion ihn nicht einmal zu der Sache befragt, sondern ungeprüft einen Zeitungsartikel übernommen habe. Das sei ein Zeichen fehlender Wertschätzung nach 15 Jahren Engagement in Personalvertretungen für die GEW. Schmid betont, dass er nicht entmachtet worden sei. Es sei lediglich angesichts seiner nahen Pensionierung einvernehmlich entschieden worden, dass er die Aufsicht über einige Schulen abgibt. Er sei aber weiterhin Dienststellenleiter.

Schmid galt schon lange als „Fremdkörper“ in der GEW und war immer wieder angeeckt, weil er andere Ansichten vertrat. Die Zustimmung zum Solidarpakt nennt er einen „gewerkschaftlichen Sündenfall“. In den 80er Jahren war Schmid als Referatsleiter in der GEW für Tarifrecht zuständig und kämpfte für das Streikrecht der Beamten.

Mit der Zeit rückte er zusehends von linken Positionen ab: Ursprünglich als „Dutschke von Augsburg“ bekannt und in Bayern mit Berufsverbot belegt, landete er 1999 in der CSU und war zwischendurch schulpolitischer Sprecher der Berliner CDU. GEW-Geschäftsführer Udo Jeschal nannte Schmids Austritt „konsequent“. Susanne Vieth-Entus

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