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Sie lieben Essensreste und Taubenfutter: Berlin kommt bei der Bekämpfung der Rattenplage nicht wirklich voran
Ratten huschen inzwischen auch tagsüber über Plätze und durch Parks – wenn sie nicht gleich warm in Wohnhäusern leben. Wie groß die Rattenplage in Berlin ist, hat der Senat jetzt erklärt.
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Fast alle der zwölf Berliner Bezirke leiden unter einer Rattenplage. Viele tausend Meldungen zu den Schädlingen gehen jedes Jahr bei den zuständigen Gesundheitsämtern und Grünflächenämtern ein. Das geht aus einer Antwort des Senats auf eine Anfrage der Grünen hervor.
So schreibt das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf: „Hauptursache für die hohe Rattenpopulation ist die permanente Verschmutzung der Anlagen durch Speisereste/ Taubenfütterung, die von Bürgern hinterlassen werden.“
In Friedrichshain-Kreuzberg werden vor allem die Kottbusser Brücke, der Traveplatz, der Boxhagener Platz und der Lausitzer Platz als Orte mit vielen Ratten genannt. Gründe seien Lebensmittelreste etwa in Parks, die Vogelfütterung und „die zunehmende Verschmutzung und Verwahrlosung öffentlicher und privater Flächen“.
Kaum ein Bezirk ohne Rattenbefall
Diese Gründe gelten letztlich für große Teile Berlins. Von einem starken Rattenbefall an bestimmten Orten schreiben auch die Bezirke Mitte, Tempelhof-Schöneberg, Treptow-Köpenick, Reinickendorf und Lichtenberg. In Neukölln finden sich ausgeprägte Populationen von Wohngebieten bis zu Gewerbegebieten im gesamten Bezirk. Nur in Spandau meldet der Bezirk „Fehlanzeige“.
In den meisten Bezirken gehen jedes Jahr viele hundert Meldungen zu Schädlingen in Häusern, Wohnungen und öffentlichen Gebiet ein, fast immer dreht es sich um Ratten. In Marzahn-Hellersdorf waren es jährlich etwa 1600 Meldungen, in Neukölln und Mitte mehr als 1000 pro Jahr, in Charlottenburg-Wilmersdorf, Pankow und den meisten weiteren Bezirken um die 500.
Mit der Bekämpfung der Rattenplage kommt Berlin nicht wirklich voran. Schon 2023 sollte es einen Runden Tisch zur Beratung geben. Nun antwortete der Senat auf eine Frage zu Ergebnissen: „Die Landestierschutzbeauftragte hatte einen Runden Tisch zum Thema Stadtratten geplant, konnte ihn aber nicht verwirklichen. Es gibt daher keine Ergebnisse zu berichten.“ (dpa)
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