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Berlin: Sportmuseum Berlin: Bund soll sich beteiligen

Für das Sportmuseum Berlin sind die Chancen gestiegen, auf dem Olympiagelände endlich Ausstellungsflächen für seine eingelagerten Bestände zu erhalten. Bei einer Diskussion, zu der Bezirksbürgermeister Andreas Statzkowski (CDU) eingeladen hatte, sprachen sich Politiker und Sportvertreter am Dienstagabend für eine Beteiligung des Bundes oder anderer neuer Träger aus.

Für das Sportmuseum Berlin sind die Chancen gestiegen, auf dem Olympiagelände endlich Ausstellungsflächen für seine eingelagerten Bestände zu erhalten. Bei einer Diskussion, zu der Bezirksbürgermeister Andreas Statzkowski (CDU) eingeladen hatte, sprachen sich Politiker und Sportvertreter am Dienstagabend für eine Beteiligung des Bundes oder anderer neuer Träger aus. "Überaus erfreulich" fand dies Gerd Steins vom Forum für Sportgeschichte, dem Förderverein des Museums. Die Sammlung könne "mindestens 150 000 Besucher pro Jahr" anlocken.

Seit Jahren verhindert Geldmangel eine Präsentation der 45 000 Ausstellungsstücke und der Fotothek mit 1,2 Millionen Negativen. Das Kuristenhaus auf dem Olympiagelände beherbergt nur Verwaltung und Bibliothek. Das Museum entstand 1970 in Ost-Berlin; seit 1995 gehört es zur Stiftung Stadtmuseum, die aber zwei Millionen Mark Schulden hat. Der Senat erwägt einen Zuständigkeitswechsel: "Der Träger ist zweitrangig", sagte Museumsreferent Richard Dahlheim von der Kulturverwaltung. Da es um ein "gesamtstaatliches Erbe" gehe, wolle man den Bund bitten, "seine Verantwortung zu prüfen". Auch mit Hertha BSC und Sportverbänden seien Gespräche geplant.

Das CDU-Sportprogramm sehe ebenfalls vor, das Museum "mit dem Olympiagelände zu verbinden", sagte der Sportexperte der Abgeordnetenhaus-Fraktion, Axel Rabbach. Zudem habe der parlamentarische Sportausschuss gefordert, das Museum im "Haus der deutschen Turnerschaft" auf dem früheren Reichssportfeld anzusiedeln. Kritik an der Trägerstiftung übte der Grünen-Bezirksverordnete Andreas Koska. Es sei eine "Unverschämtheit", dass der Vorstand auf BVV-Beschlüsse geantwortet habe, man möge die Stiftung "nicht länger in Anspruch nehmen". Koska hob die "überregionale Bedeutung" der sportgeschichtlichen Sammlung hervor.

Diese erkannte auch Dominik Bartmann, Hauptabteilungsleiter der Stiftung Stadtmuseum, an. Leider behandele der Senat die Stiftung "stiefmütterlich", man verwalte nur den Mangel. Deshalb sei fraglich, "ob man sich das externe Museum noch leisten kann". Die Stiftung erwägt eine Verlagerung in eine Etage des Ephraim-Palais in Mitte. Museumsleiterin Martina Behrendt verlangte eine "schnelle politische Entscheidung und Klarheit über den Standort", auch um Sponsoren werben zu können. Der Vorsitzende des BVV-Sportausschusses, Joachim Kuntze (SPD), fand: "Man sollte keine Scheu haben, sich an den Bund zu wenden."

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