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Thilo Cablitz bei der Aufzeichnung der MDR/rbb-Talkshow Riverboat im Studio A im RBB-Fernsehzentrum. Berlin, 09.09.2022 *** Thilo Cablitz at the recording of the MDR rbb talk show Riverboat in Studio A at the RBB Television Center Berlin, 09 09 2022 Foto:xT.xBartillax/xFuturexImage

© imago/Future Image

Sprecher der Berliner Innenverwaltung steigt auf: Thilo Cablitz beaufsichtigt jetzt die Schutzpolizei

Er war als Sprecher das Gesicht der Berliner Polizei, dann wechselte er in die Pressestelle der Senatsinnenverwaltung. Jetzt macht Thilo Cablitz den nächsten Karrieresprung.

Es wurde kaum bemerkt, doch das Organigramm der Senatsinnenverwaltung macht es nun offiziell: Thilo Cablitz, lange Jahre das Gesicht der Berliner Polizei, hat einen neuen Job – und damit kommt der nächste Karrieresprung: Erst Sprecher der Berliner Polizei, dann Sprecher der Senatsinnenverwaltung – nun wird er dort Referatsleiter. In der Polizeiabteilung führt er seit Jahresbeginn das Referat für Großlagen, Verkehr, Einsatz, die Lagezentrale und die Sicherheitsforschung. Damit führt er die Fachaufsicht über die Schutzpolizei.

Cablitz, Jahrgang 1978, ist vom Fach, er weiß, worum es geht und wovon er spricht. Als er Anfang September 2018 Sprecher der Polizei wurde, war er bereits 17 Jahre lang bei der Polizei tätig. Seine ersten Jahre war er in den Straßen von Neukölln und Kreuzberg unterwegs, als Zivilfahnder, in einer Hundertschaft, im Funkwagen. Er leitete zwei Polizeiabschnitte und wechselte dann ins Präsidium, leitete dort zunächst den Bereich Öffentlichkeitsarbeit.

Innensenatorin Spranger brauchte einen Sprecher

Als Sprecher der Berliner Polizei war er von 2018 bis 2022 das Gesicht der Behörde, sprach souverän in die Kameras bei Demonstrationen oder größeren Einsätzen. „Ursprünglich war damals geplant, die nächsten Schritte der Personalentwicklung in der Polizei zu gehen“, schreibt Cablitz nun in seiner E-Mail zum Abschied. Doch Innensenatorin Iris Spranger (SPD) brauchte damals einen Sprecher. Cablitz sollte für eineinhalb Jahre in die Innenverwaltung abgeordnet werden. Mehr sollten es nicht sein, darauf bestand Cablitz. Denn er ist ja Polizist.

Thilo Cablitz als Sprecher der Polizei Berlin bei einem Einsatz.
Thilo Cablitz als Sprecher der Polizei Berlin bei einem Einsatz.

© Foto: imago images/Stefan Zeitz

Auch als Sprecher der Innenverwaltung genoss er bei den Medien – auch deutschlandweit – große Anerkennung. Diese „durchaus turbulente“ Zeit, wie Cablitz sie nennt, ist nun vorbei. Doch etwas blieb in all den Jahren konstant: Immer wieder ging es auch um Rassismus in der Polizei selbst. Cablitz‘ Vater war aus dem Sudan nach Berlin gekommen, er wuchs als zweitjüngstes Kind von insgesamt fünf Geschwistern auf. „Ich bin gebürtiger Berliner“, sagt er. Zur Polizei ging Cablitz, um etwas zu verändern, um Hass zu bekämpfen.

Als Sprecher pflegte Cablitz einen eigenen Stil, der selten geworden ist in der Branche, bei den Behörden. Er nahm sich sogar Zeit, jungen Journalistinnen und Journalisten einfach mal zu erklären, wie Dinge funktionieren, vermittelte auch schon mal die Grundlagen. Und er war in der Lage, ein gegenseitiges Vertrauensverhältnis zuzulassen, aufzubauen und zu pflegen.

Vor allem: Kritische Nachfragen nahm er nie persönlich, auch wenn es um harte, unangenehme Themen ging. „Bitte bleiben Sie kritisch, investigativ und integer wie stets. Unsere Demokratie braucht Sie mehr denn je“ – mit diesen Worten verabschiedet sich Cablitz nun von den Medien.

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