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STADTMENSCHEN: Nicht mehr nur kleine Brötchen

Sein ganz besonderer Tag begann ziemlich früh, und er begann leider nicht gut. „Super“, schrieb Aaron Troschke morgens auf seiner Facebook-Seite, „erst total verpennt und dann noch am Ofen verbrannt.

Sein ganz besonderer Tag begann ziemlich früh, und er begann leider nicht gut. „Super“, schrieb Aaron Troschke morgens auf seiner Facebook-Seite, „erst total verpennt und dann noch am Ofen verbrannt. Der Tag fängt ja super an!!!!“. Der Freitag sollte für ihn aber besser enden: Mit 125 000 Euro Gewinn bei der RTL-Show „Wer wird Millionär“. Bei der Halbe-Million-Frage, auf welchem Produkt das „FSC“-Logo prange, passt der junge Mann im Popeye-T-Shirt – und verabschiedete sich in seiner dritten Sendung mit herzlichem Gruß an Geschwister und Eltern.

„Ich bin mir sicher, die Nation gönnt Ihnen die 125 000 Euro“, sagte Moderator Günther Jauch – die erste Antwort, Papiertaschentücher, wäre richtig gewesen. Doch der 23-Jährige hatte, so sagte er ehrlich, „keine Ahnung“. Zuvor hatte er auf Jauchs Anregung hin nochmal aufgezählt, dass er die Schule früh abbrach, im Einzelhandel und beim Pizzadienst arbeitete, Physiotherapeut war. Nun werden ihm Kunden und Fans in seinem Laden „Back  & Snack“ in der Langhansstraße in Weißensee gratulieren – sie mögen seine lockere Art und seine Berliner Schnauze. Wie weit er in der aufgezeichneten Sendung kommen sollte, wollte und durfte er Freitagmittag nicht verraten. „Ich hab’ jetzt keine Zeit“, sagte der 23-Jährige aus Weißensee da noch am Telefon. „Ich stehe gerade im Laden, ich muss arbeiten“.

Troschke war Dienstag der erste Kandidat, der die ganze Sendung über auf dem Quizstuhl saß. 16 000 Menschen bekundeten ihm bei Facebook Sympathien, dort zeigt er Fotos mit Prominenten wie Fußballfunktionär Rudi Völler. Ein Fan bezeichnete ihn in Anlehnung an den Film „Slumdog Millionaire“ als künftigen „Ostblock-Millionär“. Er will seinen Laden abbezahlen, einen Geschirrspüler kaufen, in Südafrika Englisch lernen – und hat was „mit Fernsehen“ vor.

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