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Stromausfall in der Berliner Verwaltung: Computer- und Telefonnetze stürzen ab

Wegen eines Stromausfalles stürzten fast alle Computer in der Berliner Verwaltung ab. Lediglich die Polizei und Feuerwehr blieben davon verschont. Es ist der größte IT-Ausfall seit mehr als 30 Jahren. Daten sind nicht verloren gegangen.

Im „Hochsicherheitsrechenzentrum“ der Berliner Verwaltung ist es am Montag zu einer schwerwiegenden Panne gekommen. Gegen 14 Uhr wurde wegen eines Stromausfalls die eigene Notstromversorgung in Betrieb genommen, aber einige Bauteile versagten wider Erwarten ihren Dienst, und bei Gerichten, Finanzämtern, Senatsverwaltungen, der Bußgeldstelle der Polizei und den Bürgerämtern der Bezirke stürzten Computer- und Telefonnetze ab. „Betroffen waren alle Behörden Berlins mit Ausnahme von Feuerwehr und Teilen der Polizei“, sagte die Sprecherin. „Es ist der größte IT-Ausfall seit mehr als 30 Jahren.“

Bei den Gerichten brach das Computerprogramm Aulak zusammen. Mit der Software werden die vielen Akten verwaltet: Entscheidungen, Prozesstermine, Zeugenlisten. Die Ladungen zu Verhandlungen laufen darüber, die Urteile werden dort eingestellt. Die Arbeitsplätze sind vernetzt, die Aktenbewegungen werden elektronisch registriert. Die Daten können zentral abgerufen werden. Doch am Nachmittag blieben die Bildschirme leer.

Bei der Justiz hoffte man auf einen reibungslosen Start am Dienstag. Doch auf den Bildschirmen tat sich weiterhin nichts. „Es ist erstaunlich, dass eine Lösung des Problems in der Zeit nicht möglich war“, sagte der Präsident des Amtsgerichts Tiergarten, Alois Wosnitzka. Auf das Programm sind in dem Strafgericht rund 160 Prozessabteilungen angewiesen. Erst am späten Vormittag kam die Erlösung: Aulak läuft wieder! Auf bereits angesetzte Verhandlungen mit geladenen Prozessbeteiligten und Zeugen hatte die Panne keine spürbaren Auswirkungen.

Im IT-Dienstleistungszentrum Berlin (ITDZ), dem Betreiber des Rechenzentrums, wird seit gestern intensiv Fehleranalyse betrieben. „Trotz zahlreicher Vorsorgemaßnahmen kam es zu den Ausfällen, die wir sehr bedauern. Wir arbeiten jetzt daran, den Fehler zu reproduzieren und tauschen die betroffenen Bauteile aus“, erklärte ITDZ-Vorstand Konrad Kandziora.

Nach dem Defekt im Rechenzentrum wurde ein Krisenstab gebildet, der die einzelnen IT-Systeme nach und nach wieder anfahren konnte. Bis zum Dienstagmittag konnten alle Probleme laut ITDZ behoben werden. Es seien keine Daten verloren gegangen.

Auslöser des Stromausfalls war laut Vattenfall ein defektes Kabel in Wilmersdorf. Nach einer halben Stunde sei wieder Spannung im Netz gewesen.

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