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Berlin: Tschernobyl: Kladower Hilfe für Opfer

Vor 15 Jahren ereignete sich die Katastrophe im Atomkraftwerk von Tschernobyl. Seit elf Jahren ermöglicht eine Kladower Privatinitiative von der Strahlenkatastrophe betroffenen Kindern aus Weißrussland Ferienaufenthalte in Berlin.

Vor 15 Jahren ereignete sich die Katastrophe im Atomkraftwerk von Tschernobyl. Seit elf Jahren ermöglicht eine Kladower Privatinitiative von der Strahlenkatastrophe betroffenen Kindern aus Weißrussland Ferienaufenthalte in Berlin. Beides zusammen war jetzt Gegenstand einer Ausstellung. Sie wurde im Hans-Carossa-Gymnasium auf dem Gelände des ehemaligen Flugplatzes Gatow (Am Landschaftspark Gatow) gezeigt.

Im Jahr 1990 fand sich eine Gruppe von zwölf Frauen und zwei Männern zusammen und beschloss, den insbesonders durch Schilddrüsenkrebs bedrohten Kindern Erholungsreisen in Deutschland zu bieten. Seit 1991 werden in jedem Jahr 20 Jungen und Mädchen aus sozial schwachen Familien für drei Wochen nach Berlin eingeladen. "Aus zahlreichen Kontakten mit den Eltern wissen wir, dass ein solcher Aufenthalt bei guter Ernährung, Spaß und Spiel die Gesundheit der Kinder im darauffolgenden Winter nachhaltig stabilisiert", sagt Initiatorin Adelheid Schütz.

Zur Finanzierung der Reisen werden jährlich rund 22 000 Mark benötigt, die durch Spenden finanziert werden. Dafür verkaufen die Mitglieder bei Ortsteilfesten kunstgewerbliche Bastelarbeiten und veranstalten Benefizkonzerte. Seit 1999 ist "Ferien für Kinder von Tschernobyl" als gemeinnütziger Verein anerkannt und kann Spendenquittungen ausstellen. Für die kleinen Gäste wird dann regelmäßig ein ebenso umfangreiches wie unterhaltsames Programm organisiert.

Als sie im vergangenen Jahr auf eigene Kosten in die weißrussische Hauptstadt Minsk reisten, um dort Familien zu besuchen, konnten sich sieben Kladower an Ort und stelle überzeugen, wie notwendig die Hilfe auch so viele Jahre nach der Katastrophe noch ist. "Alles, was wir erlebt und erfahren haben, motiviert uns, weiterhin in unserer Arbeit fortzufahren", sagt Adelheid Schütz.

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