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FFP2-Schutzmaskenproduktion in Berlin: Viele Unternehmen, die sich an der Umfrage beteiligten, kamen aus der Industrie.

© imago images/Bernd Friedel

Umfrage unter 114 Firmenchefs: Auswirkung des Ukraine-Kriegs für Teile der Berliner Wirtschaft „spürbar, aber überschaubar“

Die Standortmarketinggesellschaft Berlin Partner hat lokale Unternehmen nach Einschätzungen befragt. Es gibt Sorgen um Rohstoffknappheit.

"Gelassenheit" wäre eine zynische und nicht angemessene Beschreibung im Zusammenhang mit einem Krieg. Aber eine aktuelle Umfrage der Standortmarketinggesellschaft Berlin Partner unter ihren Mitgliedsunternehmen hat ergeben, dass die Auswirkungen des aktuellen Konfliktes für sie „spürbar, aber überschaubar“ sind, wie es in einer am Mittwoch veröffentlichen Zusammenfassung der Agentur heißt.

Die Befragung gilt nicht als repräsentativ, aber es hatten sich zwischen dem 4. Und 15. März immerhin 114 Geschäftsführerinnen und -führer daran beteiligt, darunter überdurchschnittlich viele von Unternehmen aus dem industriellen Mittelstand, aber auch 39 Dienstleistungsunternehmen. Lediglich 17 Prozent der Firmen berichtet von einem „signifikanten Umsatzrückgang aufgrund der Exportbeschränkungen in die Ukraine und Russland“.

30 Prozent sind von Lieferkettenschwierigkeiten betroffen, die es allerdings auch bereist vor Ausbruch des Krieges gab. Ein Drittel der Befragten erwartet demnach Auswirkungen in Folge der Einschränkungen durch das Zahlungssystem SWIFT. Bei sechs Prozent der Unternehmen hat die Krise akuten Einfluss auf die Fachkräftesituation.

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Eine nicht genannte Zahl von Unternehmen sorgt sich um die Versorgung mit Rohstoffen oder fürchtet Preissteigerungen. Zugleich signalisierten Berlin Partner zufolge viele Unternehmen Unterstützung der Flüchtlinge – zum Beispiel durch das Angebot von Arbeitsstellen.

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Stefan Franzke, Chef von Berlin Partner in seinem Büro im Ludwig-Erhard-Haus.
Stefan Franzke, Chef von Berlin Partner in seinem Büro im Ludwig-Erhard-Haus.

© Mike Wolff

„Die ersten Ergebnisse unserer Umfrage unter Unternehmen in Berlin sind bedrückend. Die Lage ist nicht dramatisch, aber es wird doch einmal mehr deutlich, dass die Auswirkungen des Überfalls auf die Ukraine längst auch in Berlin zu spüren sind“, sagte Stefan Franzke, Geschäftsführer von Berlin Partner.

Er begrüßte die Unterstützungsbereitschaft der Firmen. „Einmal mehr kann Berlin die Stadt der Freiheit sein und ein Beispiel geben für die friedvolle Beilegung von Konflikten. Das Großrussische Reich, das sich Wladimir Putin herbeifantasiert, ist auch in dieser Stadt, mit der Berliner Mauer gefallen.“

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