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Hotspots Friedrichshain-Kreuzberg und Mitte: Knapp die Hälfte der Berliner sind im Sommer extremer Hitze ausgesetzt
Weniger Beton und mehr Grün – das ist nicht nur fürs Auge schön, sondern schützt auch gegen Hitze. Wie stark Menschen in Berlin betroffen sind und welche Bezirke am besten abschneiden.
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Knapp die Hälfte der Berliner sind im Sommer extremer Hitze ausgesetzt: Ein bundesweiter Hitze-Check der Deutschen Umwelthilfe (DUH) ergab für 45 Prozent der Bevölkerung eine hohe Betroffenheit von Hitzeeffekten. 52 Prozent sind demnach durchschnittlich betroffen, nur drei Prozent relativ gering. Damit liegt die Hauptstadt bundesweit im hinteren Mittelfeld. Allerdings gibt es enorme Unterschiede zwischen den Bezirken.
Die über sechs Jahre ermittelte Temperatur der Stadtoberfläche liegt zwischen Juni und August im Schnitt bei rund 35,5 Grad. Zum Vergleich: In Flensburg liegt sie mit 29,4 Grad bundesweit am niedrigsten. Am heißesten ist es in Mannheim mit einem Durchschnittswert von 38,4 Grad. Die Oberflächentemperatur liegt tagsüber im Sommer generell höher als die Lufttemperatur und kommt nach Angaben der Umwelthilfe der gefühlten Temperatur am nächsten.
Relativ gut schneidet Berlin beim Anteil der versiegelten Flächen und dem Volumen an Stadtgrün ab. Untersucht wurden nur Gebiete, in denen Menschen wohnen.
Fünf Bezirke in Berlin besonders von Hitze betroffen
Für ihren Hitze-Check hat die Umwelthilfe in Zusammenarbeit mit der Potsdamer Luftbild Umwelt Planung GmbH Satellitendaten von 190 Städten mit mehr als 50.000 Einwohnern untersucht. Sie verteilte je nach Bewertung rote, gelbe und grüne Karten. Mehr als zwölf Millionen Menschen sind der Untersuchung zufolge an ihrem Wohnort extremer Hitze ausgesetzt. 31 Städte erhalten eine rote Karte, 131 eine gelbe und 28 eine grüne.
In Berlin wurden auch die einzelnen Bezirke untersucht. Extrem von Hitze betroffen sind demnach Menschen in Friedrichshain-Kreuzberg und Mitte. Mehr als drei Vierteln wird eine hohe Betroffenheit attestiert, gering betroffen ist dort fast niemand. Auch die Oberflächentemperaturen und der Versiegelungsgrad sind in diesen beiden Bezirken am höchsten.
Etwas besser schneiden Charlottenburg-Wilmersdorf, Lichtenberg und Tempelhof-Schöneberg ab. Sie liegen aber ebenfalls noch im roten Bereich.
Im Mittelfeld liegen Neukölln, Pankow, Spandau und Marzahn-Hellersdorf. Am besten schneiden – in dieser Reihenfolge – Steglitz-Zehlendorf, Reinickendorf und Treptow-Köpenick ab. Mit Oberflächentemperaturen unter 35 Grad erhalten sie gelbe Karten. Bei Grünvolumen und Versiegelungsgrad sind sie im grünen Bereich. Reinickendorf und Steglitz-Zehlendorf sind zugleich die einzigen Bezirke, in denen weniger als 20 Prozent der Einwohner stark und mehr als zehn Prozent nur wenig von Hitze betroffen sind. Der großen Mehrheit dort attestiert die DUH eine mittlere Betroffenheit.
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