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Streik: LTU-Passagiere müssen mit Behinderungen rechnen

Wer am Dienstag mit dem Ferienflieger LTU von Berlin aus verreisen will, muss sich darauf einstellen, dass seine Maschine verspätet oder gar nicht abhebt. Grund ist ein Streik der Piloten. Air Berlin als verantwortliche Gesellschaft zeigt sich überrascht und verärgert.

Piloten des Ferienfliegers LTU sind am Dienstag in einen mehrstündigen Streik getreten. Der bundesweite Ausstand bei der Tochter der zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft Air Berlin begann um 11.30 Uhr und sollte bis 21.30 Uhr dauern, wie die Pilotenvereinigung Cockpit (VC) in Frankfurt mitteilte.

Betroffen sind die Flughäfen Berlin-Tegel, Düsseldorf, München und Frankfurt. "In Berlin betrifft der Streik vier Flüge, bundesweit etwa 35 Flüge", sagte ein VC-Sprecher zu Tagesspiegel.de. Der Schwerpunkt des Ausstands liege auf den Airports in Düsseldorf und München.

Air Berlin zeigte sich verärgert und nannte die Aktion rechtswidrig. "Wir waren davon ausgegangen, dass nicht gestreikt wird", sagte ein Unternehmenssprecher im Gespräch mit Tagesspiegel.de. Verspätungen oder Ausfälle wolle man aber möglichst vermeiden. Ob und inwieweit die Berlin-Flüge von dem Streik betroffen sind, konnte Air Berlin am Mittag nicht sagen. "Wir können auch Piloten von Air Berlin auf den LTU-Flügen einsetzen", sagte der Sprecher weiter. Bei LTU, die Air Berlin 2007 gekauft hat, arbeiten 336 der konzernweit 1240 Piloten. LTU bietet vor allem Langstreckenflüge an.

Air Berlin richtet kostenlose Hotline ein

Mit dem Streik ist der seit Monaten schwelende Tarifkonflikt um Vergütungen und Arbeitsbedingungen bei der Eingliederung der LTU-Piloten in die Air-Berlin-Gruppe erneut eskaliert. Bemühungen, am Verhandlungstisch voranzukommen, waren vorerst gescheitert. "Der Manteltarif steht, es geht ausschließlich um die Vergütung", erläuterte der Air-Berlin-Sprecher. In einer ersten Runde habe der Konzern am Montag angeboten, die Einkommen rückwirkend zum 1. Januar um zwei Prozent zu erhöhen und vom 1. April 2010 an einen Inflationsausgleich zu zahlen. Man habe sich auf eine Vertagung verständigt, weshalb der Streik nun ein sehr ungewöhnliches Verhalten sei.

Das Angebot sei nicht ausreichend, sagte Tarifpolitik-Vorstand Ilona Ritter. Mit der Arbeitsniederlegung solle Druck gemacht werden, nachdem die Auseinandersetzung bereits seit Januar andauere. Verhandlungen über die Eingliederung in die Air-Berlin-Gruppe waren im Februar geplatzt. Ende März hatten die Gewerkschaftsmitglieder in einer Urabstimmung mit 98,7 Prozent für Streiks votiert.

LTU-Passagiere wollte die Fluggesellschaft auf andere Flüge umlenken. Andernfalls könnten sie ihren Flug kostenlos stornieren oder umbuchen. Für Fragen hat Air Berlin die kostenlose Telefonnummer 00800 5737 8000 eingerichtet. (sf/dpa)

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