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Versuchter Suizid: Eskalation in der Charité: Flüchtling wehrt sich gegen Altersfeststellung

Ein Asylbewerber hat am Freitag in der Charité sich und andere bedroht. Dem Vernehmen nach sollte bei dem Mann aus Bangladesch zwangsweise das echte Alter festgestellt werden.

Ein Asylbewerber hat am Freitag in der Charité sich und andere bedroht. Dem Vernehmen sollte bei dem Mann aus Bangladesch zwangsweise das echte Alter festgestellt werden. Dies geschieht immer dann, wenn Flüchtlinge ohne Papiere behaupten, minderjährig zu sein, um in Deutschland bleiben zu können. Nach Polizeiangaben warf der Mann mit Flaschen um sich und versuchte sich dann, mit einem abgeschlagenen Flaschenhals die Pulsadern aufzuschneiden. Zudem soll er mit einem Messer das Personal bedroht haben. Da er „nicht zu bändigen“ war, setzten die um 14.30 Uhr gerufenen Polizisten Reizgas ein. Anschließend wurde der junge Mann in die geschlossene Psychiatrie gebracht. Seit einiger Zeit werden die Altersfeststellungen in der Charité per MRT gemacht. Bei dieser Magnetresonanztomografie werden die Patienten in eine sehr enge und zudem sehr laute Röhre gesperrt. Kritiker des Verfahrens berichteten, dass es dabei schon mehrfach Zwischenfälle gegeben haben soll, wenn psychisch labile Flüchtlinge zwangsweise im MRT untersucht wurden. Die Charité bestätigte lediglich, dass es einen Polizeieinsatz gegeben hat. Dem Vernehmen nach hatte sich der Flüchtling von Anfang an geweigert, sich untersuchen zu lassen. Nach Angaben von Professor Michael Tsokos, der die Rechtsmedizin der Charité leitet, gibt es jährlich etwa 100 bis 120 zwangsweise Altersfeststellungen. Diese erfolgen manchmal auf Antrag der Polizei, meist aber auf Antrag der „Erstaufnahme- und Clearingstelle“ (EAC) in Zehlendorf, wenn man den Altersangaben nicht glaubt. Die EAC ist für die Unterbringung unbegleiteter minderjähriger Asylsuchender zuständig.

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