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Berlin: Vivantes droht ein Ärztestreik im Dezember Charité-Ausstand wird morgen beendet

Dem landeseigenen Klinikkonzern Vivantes droht ein Ärztestreik. „Wenn sich die Mediziner bundesweit für einen Arbeitskampf entscheiden, wird es auch Vivantes treffen“, sagt der Landesvorsitzende der Ärztegewerkschaft Marburger Bund (MB), Matthias Albrecht, dem Tagesspiegel.

Dem landeseigenen Klinikkonzern Vivantes droht ein Ärztestreik. „Wenn sich die Mediziner bundesweit für einen Arbeitskampf entscheiden, wird es auch Vivantes treffen“, sagt der Landesvorsitzende der Ärztegewerkschaft Marburger Bund (MB), Matthias Albrecht, dem Tagesspiegel. Wie berichtet sollen die MB-Mitglieder in einer Urabstimmung bis 9. Dezember entscheiden, ob sie in diesem Jahr an kommunalen Kliniken in Deutschland die Arbeit niederlegen. Hintergrund ist der Tarifstreit mit dem Arbeitgeberverband. Die Ärzte fordern unter anderem Gehaltssteigerungen bis zu 30 Prozent.

Ein Arbeitskampf bei Vivantes würde auch die Gerichte beschäftigen. Denn nach Auffassung der Vivantes-Leitung darf das Unternehmen nicht bestreikt werden. Es gebe einen gültigen Tarifvertrag, sagte der Vivantes-Personalgeschäftsführer Ernst-Otto Kock. Der Marburger Bund sieht das anders und will dies per Klage auch klären: „Der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst ist für Ärzte nicht bindend“, meint Albrecht.

Der jetzige Ärztestreik an der Charité wird dagegen nun doch am morgigen Freitag beendet. „Wir geben jetzt dem Charité-Vorstand die Gelegenheit, die Verhandlungen mit uns wieder aufzunehmen“, sagt Albrecht. Zuvor hatte der MB noch gedroht, so lange zu streiken, bis ein Arzt-Tarifvertrag erzwungen sei.

Die Charité-Vorstand prüft nun, ob er das Gehalt der Ärzte wegen des Arbeitsausfalls kürzt. Dazu wurden die Chefärzte aufgefordert, die streikenden Ärzte ihrer Abteilungen zu melden. „Wir müssen das aus arbeitsrechtlichen Gründen tun“, sagt Charité-Sprecherin Kerstin Endele. Dem Vernehmen nach ist aber die Bereitschaft der Chefärzte, dieser Aufforderung zu folgen, gering. Zugleich schloss MB-Landeschef Albrecht aus, dass die betroffenen Charité-Mediziner aus der Streikkasse des Marburger Bundes bezahlt werden. „Das erwarten die Streikenden auch gar nicht.“

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