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Berlin: Von Tag zu Tag: Promi-Steckbrief

Ein Mal im Leben ganz oben sein, im Rampenlicht stehen: berühmt, bewundert und begehrt. Wer hätte sich das nicht schon einmal insgeheim gewünscht?

Ein Mal im Leben ganz oben sein, im Rampenlicht stehen: berühmt, bewundert und begehrt. Wer hätte sich das nicht schon einmal insgeheim gewünscht? Aber, wehe, wenn der schöne Traum in Erfüllung geht, das kann schnell zum Fluch werden: Prominente haben es nämlich wirklich schwer. Auf Schritt und Tritt erkannt, von wildfremden Menschen auf der Straße angequatscht und - schlimmer noch - betatscht werden; immer ein nettes Wort für begeisterte Fans parat haben, ständig gute Laune und Autogramme verbreiten - das kann einem ganz schön auf den Zeiger gehen. Wer mit Bekannt- und Beliebtheit geschlagen ist, kann sich nichts Schlimmeres vorstellen, außer: von ignoranten Zeitgenossen ausnahmsweise mal nicht erkannt zu werden.

Diese Erfahrung hat Jürgen Schubert gemacht. Nein, den müssen Sie jetzt nicht kennen. Schubert ist nur ein ganz gewöhnlicher Polizist, wenn auch als Leiter der Polizeidirektion 3 verantwortlich für den prominentesten Teil Berlins: für die Mitte der Hauptstadt, den schillernden Schauplatz der Gipfeltreffen und Staatsbesuche, der großen Empfänge und Demonstrationen, wo sich täglich die Stars und Sternchen der Republik und ihre weltbekannten Gäste herumtreiben. Immer wieder haben Schuberts Kollegen mit Leuten zu tun, die sich um Straßensperren nicht scheren wollen, weil sie sich für wichtig halten. Fragen die Polizisten nach Ausweispapieren, sind die Promis erschüttert: "Kennen Sie mich nicht?" Die Beamten der Polizeidirektion 3 brauchen offenbar dringend ein Gala-Abo, um sich eine Promi-Steckbriefkartei anzulegen.

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