
© Kitty Kleist-Heinrich TSP
Vor Staatsbesuch des US-Präsidenten: Sicherheitskräfte überprüften diese Berliner Kliniken
Unfall, Anschlag oder Krankheit – brauchen US-Präsident Joe Biden und seine Entourage eine Klinik, kämen vor allem bestimmte Krankenhäuser infrage.
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Versiegelte Gullys, gesperrte Straßen, postierte Scharfschützen der Polizei – wenn US-Präsidenten zum Staatsbesuch kommen, wird die Berliner Innenstadt zur Hochsicherheitszone. Und weil während des Besuchs Joe Bidens auch mit Unfällen, Krankheiten und Attentaten gerechnet werden muss, besuchten Sicherheitsexperten in den letzten Tagen bestimmte Berliner Krankenhäuser.
Beamte in Zivil ließen sich unbestätigten Informationen zufolge in der Vivantes-Klinik Neukölln die Zufahrten, Flure, mögliche OP-Säle zeigen. Das landeseigene Krankenhaus ist im Katastrophenfall für Verwundete vom Flughafen BER vorgesehen. Schon weil das Neuköllner Haus so groß ist, würden Patienten im Falle eines verheerenden Anschlags dort versorgt.
Vivantes, Charité, Unfallkrankenhaus
Unter den aktuellen Sicherheitsaspekten ebenfalls begutachtet wurde der zentral gelegene Virchow-Campus der Charité im Wedding. Dort befindet sich eine der größten Notaufnahmen Deutschlands. Die Ärzte und Pflegekräfte der Universitätsklinik haben wie ihre Kollegen des Neuköllner Vivantes-Krankenhauses viel Erfahrung mit Schuss- und Stichverletzungen. In der Charité werden regelmäßig Schwerverletzte aus dem Ukraine-Krieg behandelt.
Als eine mögliche Klinik für Staatsgäste, Prominente und Spitzenfunktionäre gilt seit Jahren insbesondere das Unfallkrankenhaus Berlin (UKB) in Marzahn. Das UKB verfügt über schusssichere Krankenzimmer, in der Vergangenheit wurden dort gefährdete Patienten aus diversen Staaten versorgt. Je nachdem, wo sich die Betroffenen gerade aufhalten und welche Wege am schnellsten passiert werden können, dürften auch andere Kliniken infrage kommen. Überall in Berlin finden regelmäßig Katastrophentrainings statt.
Bundeskriminalamt und Secret Service
Zu Maßnahmen rund um den Staatsbesuch äußern sich die Sprecher der Kliniken nicht, auch das für die Sicherheit von Staatsgästen zuständige Bundeskriminalamt (BKA) wird in solchen Fällen nicht konkret. Das BKA legt die Gefährdung prominenter Besucher meist in drei Stufen fest. Zur ersten Sicherheitsstufe zählen Personen, die als erheblich gefährdet gelten und bei denen jederzeit mit einem Anschlag zu rechnen ist – auch Joe Biden.
Speziell das Regierungsviertel ist während des Staatsbesuchs de facto Sperrgebiet; zudem wohl die Routen, auf denen der Präsident samt Entourage durch die Stadt fährt. In Bidens Fall teilt der für die Sicherheit der US-Regierung zuständige Secret Service seine Anforderungen vorab dem BKA mit; Agenten des US-Dienstes waren in einigen Fällen wohl auch in den Krankenhäusern, die im Notfall angefahren werden sollen.
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