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Das Spezialeinsatzkommando (SEK) der Polizei.

© dpa

Waffen und Reichsbürger-Verdacht: Brandenburger SEK im Einsatz bei Entschärfer der Polizei

Spezialkräfte der Polizei sind seit Mittwoch wegen illegalen Waffenbesitzes im Einsatz. Bei einem mutmaßlichen Reichsbürger sollen Waffen und Granaten gefunden worden sein.

Die Brandenburger Polizei durchsucht seit Mittwoch an mehreren Orten Gebäuden und Grundstücke. Im Visier ist ein Mitarbeiter des Kampfmittelbeseitigungsdienstes des Zentraldienstes der Polizei.

Es geht nach Angaben der Staatsanwaltschaft Potsdam um einen Verstoß gegen Waffengesetze. „Wir überprüfen, ob es einen Bezug zur Reichsbürgerszene gibt“, sagte eine Behördensprecherin am Donnerstag.

Nähere Angaben wollte die Sprecherin zunächst nicht machen, weil die Durchsuchungen auch am Donnerstag noch liefen. Ein Spezialeinsatzkommando (SEK) hatte bereits am Mittwoch ein Grundstück in Deutsch Wusterhausen (Dahme-Spreewald) gestürmt.

Dort sollen in einem Haus und in einem Nebengelass mehrere Waffen, aber größere Mengen Munition und auch Handgranaten gefunden worden sein. Ein Mann, der dem Reichsbürgermilieu zugeordnet werde, ist festgenommen worden. Er befindet sich laut Staatsanwaltschaft im Gewahrsam der Polizei.

Am Mittwochabend hatte die Polizei die Durchsuchung auf dem Grundstück zunächst abgebrochen und dann am Donnerstag fortgesetzt. Nach Tagesspiegel-Informationen hat die Polizei auch noch eine zweite Wohnung des Mannes in einem Nachbar-Landkreis im Visier.

In dem Einfamilienhaus in Deutsch Wusterhausen soll nach einem Bericht der „Märkischen Allgemeinen“ die pflegebedürftige Mutter des Verdächtigen leben. Unklar blieb zunächst, ob der Mann die Munition und Waffen von seinem Arbeitsplatz beim Kampfmittelräumdienst abgezweigt hat und ob es dort Sicherheitslücken gab.

Bernd S. selbst soll in Wünsdorf wohnen. Dort ist auch der Kampfmittelbeseitigungsdienst (KMBD) des Zentraldienstes der Polizei des Landes Brandenburg ansässig. Der Dienst ist zuständig für die Suche nach etwa nach Weltkriegsmunition. Die Mitarbeiter rücken immer dann an, wenn Munition, Granaten oder Bomben gefunden werden. Sie entschärfen und vernichten die Munition. Der Verfassungsschutz soll Polizei und Staatsanwaltschaft auf den Mann hingewiesen haben.

Die Zahl der „Reichsbürger und Selbstverwalter“ lag in Brandenburg laut Verfassungsschutz im Jahr 2022 wie im Jahr zuvor bei 650. Es sei eine ständig radikalisierende Szene, heißt es aus dem Innenministerium.

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