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Seit Anfang August war der Mariendorfer Damm zwischen Alt-Mariendorf und Kaiserstraße nach einem Wasserrohrbruch gesperrt. Jetzt wird die Straße stadteinwärts wieder geöffnet.

© dpa

Wasserrohrbruch in Mariendorf: Mariendorfer Damm bleibt voraussichtlich wochenlang gesperrt

Am Freitag war ein Abwasserrohr am Mariendorfer Damm gebrochen. Es wird voraussichtlich Wochen dauern, bis die Straße dort wieder befahren werden kann.

Das Abwasserrohr war in Höhe Prühßstraße gebrochen. Auf einer Länge zwischen 60 und 70 Metern sei die Straße durch das ausfließende Wasser nach oben gedrückt worden, sagte der Pressesprecher der Berliner Wasserbetriebe, Stephan Natz, am Samstag. Insgesamt seien etwa 1000 Quadratmeter von dem Wasser unterspült worden. Man überlege nun, das betroffene Abwasserrohr auf der gleichen Länge auszuwechseln. Das 130 Jahre alte, gusseiserne Rohr von einem Meter Durchmesser werde durch ein ebenso dickes Pendant aus Stahl ersetzt werden. Konkretes werde am Montagvormittag entschieden, dann könne man auch prognostizieren, wie lange die Straße zwischen Alt-Mariendorf und Kaiserstraße gesperrt bleiben muss, sagte Natz. "Ein paar Wochen" werde die Sperrung aber wohl bestehen bleiben.

Am Freitag kam es deswegen zu kilometerlangen Staus in den umliegenden Straßen und auf der Stadtautobahn. Zwei Miethäuser mussten zwischenzeitlich evakuiert werden: Eine Baugrube war ebenfalls unterspült worden und es bestand die Gefahr, dass ein dort stehender Baukran umfallen könnte. Mitarbeiter hätten mittlerweile das betroffene Rohr auf etwa 15 Metern Länge freigelegt und damit begonnen, den aufgeplatzten Asphalt abzutragen, sagte Natz.

Rohrbruchquote auf Stand von 1967

Auch wenn Wasserrohrbrüche immer ärgerlich seien, weise Berlin eine "historisch niedrige Rohrbruchquote" auf. Bei den 9000 Kilometer langen Drucknetzen, von denen 7800 Kilometer auf Trinkwasser- und 1200 Kilometer auf Abwasserdrucknetze entfallen, komme es etwa 600 Mal im Jahr zu einem Bruch. "In der absoluten Anzahl ist das so wenig wie zuletzt 1967", sagte Natz. Mit Blick auf den sukzessiven Ausbau des Trinkwassernetzes um 1300 Kilometer sei dieser Wert umso bemerkenswerter.

Wasser läuft, Verkehr stockt

Den niedrigen Werten zum Trotz ziehen Wasserrohrbrüche auf den Berliner Straßen, je nach Lage, mitunter schwerwiegende Konsequenzen für den Verkehr mit sich. So hatte eine geplatzte Wasserleitung am Rathaus Schöneberg Anfang des Jahres zu monatelangen Straßensperrungen geführt und die Gegend um das Rathaus in eine Großbaustelle verwandelt. Erst vor zwei Wochen bahnten sich tausende Liter am Alexanderplatz, Ecke Karl-Liebknecht-, Dircksen- und Rosa-Luxemburg-Straße in Mitte ihren Weg. Auch hier kam es zu weiträumigen Sperrungen. Und nicht nur die Berufspendler auf der A100 werden sich noch an den Wasserrohrbruch auf der Stadtautobahn im Sommer 2004 erinnern, der den Stadtverkehr für mehrere Tage nahezu lahmlegte.

Julia Dziuba

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