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Aktivist Tin gehört zu jenen Umweltschützern, die seit Tagen in einem Zeltlager im Regierungsviertel im Hungerstreik sind.

© dpa/Paul Zinken

Wegen Saarland-Besuch von Olaf Scholz: Klima-Aktivist beendet Hungerstreik in Berlin

Der Klima-Aktivist Tin hat am Mittwoch seinen Hungerstreik beendet. Er bezweifelt, dass sein Tod den Kanzler zu der geforderten Ehrlichkeit bewegen würde.

Die Reaktion von Bundeskanzler Olaf Scholz auf die schweren Überschwemmungen im Saarland hat den Klima-Aktivisten Tin dazu bewogen, seinen Hungerstreik im Camp an der Invalidenstraße abzubrechen. „Wenn Olaf Scholz mit Gummistiefeln mitten in der Wahrheit steht und diese immer noch nicht aussprechen kann, dann bezweifle ich, dass mein Tod ihn dazu bewegen wird“, heißt es in einer Erklärung der Aktivisten. Er wolle das Ableben des Mitstreiters Wolli in Ehren halten und weiterleben, „um den Kampf um Klimaehrlichkeit mit anderen Mitteln fortsetzen zu können”.

In einem Camp am Wirtschaftsministerium sind seit Wochen mehrere Männer im Hungerstreik. Ihr Ziel ist, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zu einer Regierungserklärung zu den Gefahren des Klimawandels zu bewegen und eine radikale Senkung der Treibhausgase zu bewirken. Scholz will nach Angaben eines Regierungssprechers den Forderungen der Aktivisten nicht entsprechen.

Am 7. März hatte der Aktivist Wolfgang Metzeler-Kick den Hungerstreik zunächst allein begonnen. Er nimmt nach eigenen Angaben seit mehr als 69 Tagen keine feste Nahrung mehr zu sich, sondern nur noch Säfte, Elektrolyte und Vitamine. Vier weitere Personen hatten sich in den folgenden Wochen nach und nach angeschlossen, Tin am 30. April. 

Mitte Mai war Tin nach Angaben von Unterstützern zusammengebrochen und mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht worden. Wie die Kampagne „Hungern bis ihr ehrlich seid“ mitteilte, war er bald wieder bei Bewusstsein und konnte nach wenigen Stunden die Klinik verlassen. 

Der 61-jährige Hungerstreik-Teilnehmer Michael Winter ist seit einer Woche in stationärer Behandlung in einem Münchner Krankenhaus. Sein Aufenthalt wurde laut den Aktivisten mehrmals wegen neu auftretender Komplikationen verlängert.

Am Donnerstag soll in einer Pressekonferenz über den Gesundheitszustand der weiteren Teilnehmer und weitere Schritte informiert werden. (dpa)

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