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Dr. Heiner Koch, Erzbischof von Berlin, Kai Wegner, Regierender Bürgermeister Berli.

© IMAGO/Frank Gaeth/IMAGO/Frank Gaeth

„Zusammenhalt fängt im Kleinen an“: Der Regierende Bürgermeister und Berlins Erzbischof betonen das Verbindende

Bei einer gemeinsamen Sitzung des Senats und des Erzbistums ging es um die Stimmung in der Stadt - und um Finanzen. Wegner kündigte an, das Wahlpflichtfach Religion solle „so schnell wie möglich“ eingeführt werden.

Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) und Berlins Erzbischof Heiner Koch haben bei einer gemeinsamen Pressekonferenz die Wichtigkeit des städtischen Zusammenhalts betont. Wegner nannte in diesem Zusammenhang auch die Bedeutung des Glaubens: „Für mich bedeutet Religion, bedeutet Glaube nichts Trennendes, sondern etwas Verbindendes“, sagte Wegner.

Gerade deswegen sei der interreligiöse Dialog auch in diesen Zeiten so wichtig. Auch vor dem Hintergrund des 7. Oktobers – dem Tag des Terrorangriffs der Hamas auf Israel – sei es wichtig, immer wieder mit den Religionsgemeinschaften den Austausch zu suchen. Einige wenige in der Stadt versuchten, Religion zur Spaltung zu nutzen, sagte Wegner. Die meisten aber würden das Verbindende sehen.

„Zusammenhalt fängt im Kleinen an“, sagte Koch. Auch kleine Gesten, etwa innerhalb der Nachbarschaft, seien wichtig. Ihn treibe insbesondere auch das Zusammenleben in den Kindertagesstätten um. Auch in den katholischen Kitas gebe es eine Reihe muslimischer, auch jüdischer Kinder. Wie dort Probleme gelöst und angegangen würden, das habe auch Rückwirkungen auf die Familien. „Das ist uns ein ganz wichtiger Punkt“, sagte er.

Mit Blick auf die Auswirkungen des Nahostkonflikts in Berlin sagte Wegner, er könne „nullkommanull von Beruhigung sprechen“. Man habe die Situation aber unter Kontrolle, auch dank der Arbeit der Polizei.

Der Senat und die Leitung des Erzbistums Berlin kamen am Dienstag im Dominikanerkloster St. Paulus in Moabit zusammen, um ihre alle zwei Jahre stattfindende gemeinsame Sitzung abzuhalten. Dass das Treffen ausgerechnet auf den Reformationstag fiel, habe keinerlei Bedeutung, hieß es. Wegner sagte, man sei glücklich, das Bistum als „starken Partner“ zu haben, etwa bei den Schulen und Kitas, aber auch bei der Beratung Geflüchteter.

Das Thema Finanzen war nach Angaben des Erzbischofs bei dem Gespräch ein „durchgängiges Thema“, Details nannten er und Wegner dazu aber nicht. Man werde nicht auf jeden Wunsch eingehen können, aber die ein oder andere Anregung werde sicher in die Haushaltsverhandlung einfließen. Die Kirchen bekommen insbesondere für ihre Sozial- und Bildungsarbeit Geld vom Land.

Das im Koalitionsvertrag verabredete Wahlpflichtfach „Weltanschauungen/Religion“ soll nach Angaben des Regierenden „so schnell wie möglich“ eingeführt werden. Für das Projekt werde man aber sicher noch mehr Geld einplanen müssen.

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