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Martina Gleißenebner-Teskey zeigt eine Kreation des Labels Kilian Kerner auf der Mercedes-Benz Fashion Week im Telegraphenamt anlässlich der Berlin Fashion Week. Die Berliner Modewoche vereint mehrere Veranstaltungen unter einem Dach. +++ dpa-Bildfunk +++

© Gerald Matzka/picture alliance/dpa

Berlin Gossip: Berlin Fashion Week mit oder ohne Mercedes

Das Gerüchte kursiert schon lange: Der Autohersteller Mercedes-Benz hat keine Lust mehr Hauptsponsor der Berliner Modewoche zu sein. Jetzt ist es offiziell, oder nicht?

Seit es die Berliner Fashion Week gibt, wird gelästert, getratscht, gemunkelt. Die Gesprächsthemen sind dabei so bunt und ausgefallen, wie die Mode selbst. Und auch wenn die nächste Modewoche erst in gut einem Monat stattfinden wird, der neueste Gossip ist jetzt schon in aller Munde: Mercedes-Benz will nicht mehr Hauptsponsor sein.

Dass Berliner gerne meckern, ist bekannt, dass am liebsten über Berlin selbst gemeckert wird, ebenso. Letztendlich ist das Gemotze auch nur Teil der Hassliebe für die eigene Stadt. Bei den Modeleuten ist das ähnlich, ganz egal, woher sie kommen, man kann es ihnen einfach nicht recht machen: Alles ist langweilig, von gestern oder unelegant.

Wenn Berliner Modeleute meckern, wird es also richtig schlimm. So kommt es auch selten vor, dass ein gutes Wort über die Berliner Modewoche verloren wird, schließlich handelt es sich hier um ein „provinzielles Möchtegern-Paris, im Großen und Ganzen eine vollkommen egale Veranstaltung“. So oder so ähnlich lauten die Kommentare vieler Gäste. Denn natürlich lässt man es sich trotzdem nicht nehmen, die ein oder andere Modenschau zu besuchen – irgendwo muss man die Leute ja treffen, mit denen man bespricht, dass man eigentlich lieber woanders wäre.

Mercedes-Benz taucht nicht im Namen der Modewoche auf

Jetzt sieht es aber so aus, als hätte Berlin wirklich ein Problem: Der Autohersteller Mercedes-Benz, der bekannt dafür ist, internationale Modewochen zu finanzieren, will nach 15 Jahren die in Berlin nicht mehr mit seinem Stern schmücken. So liest sich zumindest die Ankündigung von „Fashion Council Germany“, eine Interessensvertretung der Modebranche. Die Berliner Modewoche werde vom 16. bis zum 21. Januar stattfinden und hauptsächlich von der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe finanziert, heißt es da. Mercedes-Benz wird mit keinem Wort erwähnt.

Auf Nachfrage bei der Produktionsfirma „Nowadays“, die die Fashion Week verantwortet, wird bestätigt, dass diese ab 2023 nicht mehr unter dem Namen „Mercedes-Benz Fashion Week“ stattfinden wird. Der Autohersteller soll aber mit einem eigenen Format weiterhin Teil der Modewoche bleiben. Dieses Format soll den Titel „Mercedes-Benz Fashion Moments“ tragen und am 18. Januar 2023 stattfinden.

Wir dürfen also gespannt bleiben, wie es weiter geht. Bei den unzähligen Parallelveranstaltungen, Messen, Ausstellungen, Festivals und jetzt noch einer eigenen Werbeveranstaltung von Mercedes-Benz, bei der es wahrscheinlich eher um den neuesten „modischen“ Schlitten, als um Schneiderkunst geht, blickt eh keiner mehr durch. Ist auch egal, Hauptsache, es bleibt genug Zeit zum Meckern.

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