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Berlin durfte noch einmal wählen.

© dpa / dpa/Wolfgang Kumm

Klarer Sieg der CDU in Berlin: SPD kann keinen einzigen Bezirk für sich entscheiden

Die CDU kann bei den Zweitstimmen neun von zwölf Bezirken für sich entscheiden, die Grünen gewinnen die übrigen drei. Die SPD verliert moderat, dafür aber in allen Bezirken.

Grüne Innenstadt, schwarzer Außenring. Die Zweitstimmenergebnisse der Bezirke zeigt die politische Teilung der Stadt deutlich wie nie. Die SPD erleidet berlinweit Verluste.

Erdrutschsieg der CDU

Der klare Wahlsieg der CDU bei dieser Wiederholungswahl zeigt sich in den Bezirken. Die Partei konnte in allen Bezirken ihr Ergebnis im Vergleich zur Wahl 2021 verbessern. Am meisten gewann sie in Lichtenberg hinzu. Hier konnte sie ihr Ergebnis (Stand 22.30 Uhr) von 13,9 Prozent auf 25,5 verbessern. Gleichzeitig löste sie damit die SPD in dem Bezirk als stärkste Kraft ab.

Ihre stärksten Ergebnisse holte die CDU in Spandau und Reinickendorf mit 39,3 beziehungsweise 39,9 Prozent. Das schlechteste Ergebnis holte die Partei in Friedrichshain-Kreuzberg mit 13,4 Prozent. Insgesamt konnte die Partei in neun Bezirken das Zweitstimmenergebnis für sich entscheiden, 2021 gelang ihr das nur in vier.

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Die SPD verliert nicht viel, aber beständig

Die SPD ist die große Verliererin dieser Wahl. Ihr historisch schlechtes Ergebnis von 2021 unterbietet die Partei bei der Wiederholungswahl sogar noch. In allen Bezirken verlor die Partei der Noch-Regierenden Bürgermeisterin Franziska Giffey Stimmen. Oft nicht sehr viele. In vielen Bezirken lag das Ergebnis zwei, drei, vier Prozentpunkte unter dem von 2021. Das Problem war, dass die Partei nirgends hinzugewinnen konnte.

Am größten waren die Verluste in Neukölln, wo auch die Regierende Bürgermeisterin ihr Direktmandat verlor (siehe die Seite B9). 2021 erreicht die SPD hier noch 27,2 Prozent, 2023 nur noch 21,1 Prozent. Stärkste Kraft wurde die SPD 2023 in keinem Bezirk mehr, 2021 schaffte sie das noch in vier Bezirken. Ihr schlechtestes Ergebnis verbuchte die SPD mit 14,3 Prozent in Friedrichshain-Kreuzberg.

Die Grünen bleiben stabil

Die Grünen konnten ihr Ergebnis von 2021 nicht nur im gesamten Stadtgebiet, sondern auch in den einzelnen Bezirken bestätigen. In einigen, wie Steglitz-Zehlendorf und Spandau, verloren sie einige Prozentpunkte, in anderen wie Neukölln, Treptow-Köpenick und Marzahn-Hellersdorf gewannen sie leicht hinzu.

Stärkste Kraft wurden die Grünen wie schon 2021 in den Innenstadtbezirken Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg. In ihrer Hochburg Friedrichshain-Kreuzberg gewannen die Grünen 1,2 Prozentpunkte hinzu und landeten kurz vor Auszählungsende bei 33,5 Prozent. In Pankow gab es leichte Verluste, genau wie in Tempelhof-Schöneberg und Charlottenburg-Wilmersdorf. In Pankow, wo die Partei vor anderthalb Jahren noch mit 23,3 Prozent an der Spitze lag, verlor die Grüne zwar leicht (22,7), war aber noch stärkste Kraft.

FDP scheitert in neun Bezirken

Dass die FDP wohl knapp an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern wird, zeigt sich auch in den Bezirken. Hier ist die Lage sogar noch eindeutiger. Nur in drei Bezirken, Steglitz-Zehlendorf, Reinickendorf und Charlottenburg-Wilmersdorf, kletterte die Partei über 5 Prozent. 2021 sah es genau umgekehrt aus. Damals scheiterte die FDP nur in Friedrichshain-Kreuzberg an der Hürde.

Ihr bestes Ergebnis erzielte die FDP mit 8 Prozent in Steglitz-Zehlendorf, 2021 kam die Partei noch auf 11 Prozent. Dennoch dürften für die FDP die Verluste ausgerechnet hier besonders schmerzhaft sein. So verlor die Partei in Charlottenburg-Wilmersdorf mehr als drei Prozentpunkte im Vergleich zu 2021. In Steglitz-Zehlendorf, dem Heimatbezirk von FDP-Spitzenkandidat Sebastian Czaja, kamen die Liberalen 2021 noch auf 11 Prozent.

AfD und Linke mit ähnlichen Ergebnissen wie 2021

AfD und Linke bleiben wie schon in den Wahlen zuvor vor allem im Osten der Stadt stark. Die Linke erzielte ihr stärkstes Ergebnis in Friedrichshain-Kreuzberg mit 21,1 Prozent. In Spandau und Reinickendorf wäre die Partei hingegen an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert. Überdurchschnittliche Ergebnisse erzielte sie außerdem Partei in Mitte, Pankow, Lichtenberg, Treptow-Köpenick, Marzahn-Hellersdorf und Köpenick.

Die AfD konnte ihr bestes Wahlergebnis wie schon 2021 in Marzahn-Hellersdorf verbuchen. Hier legte die Partei, entgegen dem Berlin-Trend, sogar etwas zu, von 16,2 auf 19 Prozent. Ihr schlechtestes Ergebnis erzielt die AfD in Friedrichshain-Kreuzberg (3,7). Auch im Westen schnitt sie schlecht ab, in Charlottenburg-Wilmersdorf kam sie auf 5,3, in Steglitz-Zehlendorf auf 5,3 Prozent.

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