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Ein Team des staatlichen Notdienstes von Australien fährt in einem Schlauchboot im Hochwasser einer überschwemmten Straße Victorias.

© dpa / James Ross

Mehr als 500 Häuser überschwemmt: Tausende Menschen in Australien wegen Hochwasser zur Evakuierung aufgerufen

„Das war ein sehr, sehr bedeutendes Hochwasser-Ereignis und es ist noch lange nicht vorbei“, betonte der Regierungschef von Victoria, Daniel Andrews. Der Aufruf betrifft Anwohner in drei Bundesstaaten.

| Update:

Wegen Überschwemmungen sind tausende Menschen in den Bundesstaaten Victoria, New South Wales und Tasmanien im Südosten Australiens zum Verlassen ihrer Häuser aufgerufen worden. Am schlimmsten war die Lage in Victoria, dem australischen Bundesstaat mit der zweithöchsten Bevölkerungszahl. Dort gaben die Behörden nach starken Regenfällen eine dringende Hochwasserwarnung heraus.

500 Häuser seien bereits überschwemmt, sagte Victorias Regierungschef Daniel Andrews. 500 weitere Grundstücke seien von der Außenwelt abgeschnitten. „Diese Zahl wird definitiv steigen“, warnte Andrews.

Im Melbourner Vorort Maribyrnong standen parkende Autos bis zum Dach unter Wasser. Die Einwohnerin Betty Ristevesky zeigte sich beunruhigt. „Es wird gerade ein bisschen nervenaufreibend“, sagte sie. „Das Wasser kommt immer näher, wir können es schon sehen.“

Obwohl der Regen im Laufe des Vormittags nachließ und das Hochwasser in Teilen Melbournes ab dem Nachmittag schon wieder zurückging, warnte der staatliche Rettungsdienst vor einer Verschlimmerung der Lage in Regionen flussabwärts.

„Es gibt in Victoria nicht viele Regionen, die in den kommenden Tagen keine größeren Überschwemmungen erleben werden“, sagte Rettungsdienst-Sprecher Tim Wiebusch vor Journalisten. In Shepparton, zwei Autostunden nördlich von Melbourne, könnten Anfang kommender Woche rund 4000 Häuser überflutet werden, warnte Wiebusch.

Durch die Überflutungen in Australien bestehe Lebensgefahr

Wie der oberste Katastrophenschützer Andrew Crisp sagte, sind australische Soldaten im Einsatz, um den Bewohnern zu helfen, ihre Häuser mit Sandsäcken vor den Fluten zu schützen. Ein leer stehendes Corona-Quarantänezentrum mit tausend Plätzen soll als Notunterkunft genutzt werden.

„Das war ein sehr, sehr bedeutendes Hochwasser-Ereignis und es ist noch lange nicht vorbei“, betonte Andrews. Das Wasser steige weiter „und immer mehr Häuser werden überschwemmt, immer mehr Gemeinden werden von der Außenwelt abgeschnitten“.

Auch der Norden der vor Victoria gelegenen Insel Tasmanien bereitete sich auf Überschwemmungen vor. „Durch die Überflutungen besteht Lebensgefahr“, warnte die tasmanische Katastrophenschutzbehörde. Rund 120 überflutete Straßen wurden gesperrt.

Höhepunkt des Hochwassers für Freitag erwartet

In Forbes, im bevölkerungsreichsten Bundesstaat New South Wales, wurde nach heftigen Regenfällen am Donnerstagabend ein Evakuierungszentrum eingerichtet. Mit dem Höhepunkt des Hochwassers in Forbes wurde für Freitag gerechnet.

An Australiens Ostküste ereigneten sich in den vergangenen zwei Jahren immer wieder Überschwemmungen. Im März hatte Hochwasser in Teilen der Bundesstaaten Queensland und New South Wales große Schäden angerichtet.

Mehr als 20 Menschen starben bei dem Hochwasser-Ereignis. Im Juli wurde wegen Hochwassers eine Evakuierungsanordnung für zehntausende Einwohner von Sydney veröffentlicht, mehrere Vororte der größten Stadt Australiens wurden überschwemmt. (AFP)

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