zum Hauptinhalt
„Der rbb macht’s“, heißt es in Logo. Aber wie lange noch?

© obs / Foto: Rundfunk Berlin-Brandenburg

Auswirkungen der Krise bei RBB & Co.: Nur jeder Zweite findet Öffis wichtig

Die Zustimmungsraten für die öffentlich-rechtlichen Sender sinken auf Rekordtief. Das zeigt eine aktuelle Studie.

Ein Kommentar von Joachim Huber

Für beinahe die Hälfte der Deutschen sind ARD und ZDF von geringer Bedeutung. So lautet das Ergebnis einer aktuellen Umfrage unter 2501 Menschen für „Die Zeit“, wie die Wochenzeitung am Mittwoch mitteilte. Die Frage „Wie wichtig ist für Sie der öffentlich-rechtliche Rundfunk im Vergleich zu anderen Medien?“ beantworten demnach 43 Prozent mit „wenig wichtig“ oder „gar nicht wichtig“. Für „eher wichtig“ oder „sehr wichtig“ votieren 48 Prozent. Neun Prozent geben an, sie seien bei der Frage „unentschieden“, hieß es.

Momentaufnahme - und ein Trend

Das Zahlentableau ist eine Momentaufnahme wie die Antworten auf die Sonntagsfrage bei Wahlen. Da ist immer eine beträchtliche Schwankungsbreite drin, was jedoch nicht heißt, dass nicht ein bemerkenswerter Trend aufscheinen kann. Und weil das so ist, dürfen ARD, ZDF und Deutschlandradio durchaus ins Grübeln geraten: Ihre Akzeptanz ist in beträchtlichen Teilen der Bevölkerung ins Trudeln geraten. Da ist das ständige Ärgernis des Rundfunkbeitrages als Zwangsabgabe, dieses Gefühl, für etwas zahlen zu müssen, was nie und nirgendwo genutzt wird – und immer und überall bezahlt werden muss.

Das fällt unter Grundrauschen. Kein System und schon gar kein Rundfunksystem kann mit andauernd einhelligem Beifall rechnen. Nun sehen sich und werden die öffentlich-rechtlichen Sender als Grundversorger für eine pluralistische Gesellschaft, als Stützpfeiler der Demokratie gesehen.

Die jüngsten Krisen, im RBB, NDR und MDR sämtlich selbstverschuldet, nagen an Stand und Statur. Ob die Anstalten begreifen, dass Ansehen schneller verloren als gewonnen werden kann? Dass in diesen so aufgeregten Zeiten die Massagesitze im Dienstwagen der (geschassten) RBB-Intendantin Patricia Schlesinger für Protz, Selbstbedienung, absolutistisches Gehabe eines ganzen System stehen? Schnell ist der Generalverdacht formuliert, dass das Beitragsprivileg als Privileg zum eigenen Nutzen und Frommen missbraucht wird.

Öffis können nicht abgewählt werden

Regierungen kann man abwählen, ARD, ZDF und Deutschlandradio nicht. Die können abgeschafft werden.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false