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Klimaaktivist:innen versuchen auf Kanus und aufblasbaren Booten das Kreuzfahrtschiff „Aida Diva“ am Auslaufen zu hindern, während Polizeiboote in das Geschehen eingreifen. Die Aktivist:innen haben eine Aktion gegen den Kreuzfahrttourismus gestartet.

© dpa/Frank Hormann

Mit Kanus und Schlauchbooten: Klimaaktivisten blockieren Kreuzfahrtschiff im Rostocker Hafen

Die „Aida Diva“ lief zwei Stunden später aus als geplant. Die Gruppe „Smash Cruiseshit“ protestiert gegen Klimaschäden, die durch Kreuzfahrten entstehen.

| Update:

Mit zweistündiger Verspätung hat das Kreuzfahrtschiff „Aida Diva“ nach einer Blockade von Klimaaktivisten in Rostock-Warnemünde abgelegt. Mit Kanus und kleinen Booten hatten die Demonstranten am Samstag die pünktliche Abfahrt verhindert. Die Polizei räumte die Blockade, ihrerseits unter anderem mit Booten.

Die Gruppe, die sich „Smash Cruiseshit“ nennt, kritisierte in einer Mitteilung Klimaschäden, die durch Kreuzfahrten entstünden.

Eine Sprecherin von Aida Cruises verwies dagegen auf die Bemühungen des Unternehmens im Umweltbereich. „Bis 2050 streben wir den klimaneutralen Schiffsbetrieb an.“

Ein Sprecher der Polizei sagte, die Aktion sei sehr überraschend gekommen. Grundsätzlich sei man aber auf so etwas aber vorbereitet. 15 Aktivist:innen seien festgestellt worden, sie sollten zur Identifizierung zur Bundespolizei gebracht werden, weil sie sich nicht ausweisen wollten. „Wir haben erstmal ein Ermittlungsverfahren wegen des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz eingeleitet.“

Die Polizei war nach eigenen Angaben mit etwa 20 bis 30 Einsatzkräften vor Ort. Bei der Räumung seien ein Boot des Zolls und Schlauchboote der Wasserschutzpolizei zum Einsatz gekommen. Am Kai seien zwei Aktivisten auf Laternen geklettert.

Eine Sprecherin der Gruppe sprach im Anschluss von einer teils aggressiven Stimmung. Auf Twitter kritisierten die Aktivist:innen zudem die Räumung auf dem Wasser.

Die Einsatzkräfte hätten die Boote gerammt, schrieben sie und posteten ein Video. Dennoch sagte die Sprecherin, man sei zufrieden, weil man die Abfahrt um zwei Stunden verzögert und Aufmerksamkeit bekommen habe.

Zuvor veröffentlichte die Gruppe Bilder, die mehrere Kanus in unmittelbarer Nähe und direkt an dem Kreuzfahrtschiff zeigen. Auch Transparente, die wasserseitig direkt an das Schiff angebracht wurden, waren zu sehen. Auf einem stand die Forderung: „Seenotrettung im Mittelmeer statt Luxusdampfer in jedem Meer“.

„Aida Diva“ auf dem Weg nach Stockholm

Die „Aida Diva“ war laut Schiffsortungsdiensten im Internet am Samstagmorgen in Warnemünde angekommen und wurde in der Nacht zu Montag in Stockholm erwartet. Laut Anlaufplan des Hafens war die Abfahrt für 18.00 Uhr angesetzt.

Rostock-Warnemünde ist ein wichtiger Kreuzfahrthafen. Für das laufende Jahr wurden zum Start der Saison mehr als 130 Schiffsanläufe erwartet. Zudem sitzt die Kreuzfahrtreederei Aida Cruises in Rostock.

In ihrer Mitteilung kritisieren die Aktivist:innen Kreuzfahrttourismus als klimaschädlich. Daran änderten auch technische Bemühungen der Unternehmen nichts.

Sie forderten andere Wege, wie Menschen sich erholen können. Kreuzfahrtunternehmen sollten unter anderem für ökologische Schäden verantwortlich gemacht werden. (Tsp, dpa)

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