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Mit breiter Brust: Der Frontgrill ist nun flacher gestaltet.

© Audi

Der neue Audi A4: Anschleichen an die Oberklasse

Für Audi ist der A4 ein extrem wichtiges Modell – entsprechend viel Sorgfalt und gute Ideen finden sich in der Neuauflage

Ein Erfolgsmodell buchstabiert sich so: Jeder fünfte weltweit verkaufte Audi ist ein A4. Schon 7, 5 Millionen des beliebten Mittelklassewagens hat das Unternehmen in alle Welt verschifft. Allein im vergangenen Jahr sind 345 000 Exemplare abgesetzt worden. Wer so eine Zugnummer im Programm hat, der lässt seinem Modell jede Pflege angedeihen, die der Technik-Baukasten hergibt. Nach vier Jahren Bauzeit des aktuellen Modells wurde es also Zeit, das Gute noch besser zu machen. Man weiß ja in Ingolstadt, wo man sich bedienen kann. Das Plus an Design, Technik und Komfort für den neuen A4 holt man sich zu einem guten Teil von den großen Brüdern aus der Oberklasse. Vor allem hat Audi angekündigt, den Wagen noch moderner und sportlicher zu machen. Um auch künftig erfolgreich zu sein mit dem A4, wurde nach Aussage der Techniker und Designer, denen man bei einer streng abgeschirmten Preview in einer neutralen Fabrikhalle über die Schulter schauen durfte, außen fast jedes Teil verändert und überarbeitet. Fahren allerdings darf man das neue Modell noch nicht.

Die weit nach innen gezogenen Rückleuchten lassen den A4 breiter wirken.
Die weit nach innen gezogenen Rückleuchten lassen den A4 breiter wirken.

© Audi

Neue Designsprache

Auch ohne Praxistest drängt sich der Eindruck auf, dass der A4 der Oberklassen-Limousine A6 von unten mächtig auf die Pelle rückt. Auch optisch. Ziel des Exterieur-Liftings war es vor allem, den A4 in die neue Designsprache der Fahrzeugflotte einzubinden. Der Singleframe-Grill ist breiter und flacher geworden, an der Front und am Heck unterstreichen horizontale Linien die Breite. Die Front wird auch von den größer gewordenen Lufteinlässen geprägt. In der Seitenansicht fallen die ausgeprägten kräftigen Schultern über den Kotflügeln und die dazwischenliegende, tiefer gesetzte Schulterlinie auf. Das Dach des neuen A4 wirkt Coupé-hafter durch die schmaler gewordene hintere Fenstersäule. Scheinwerfer in LED-Technologie sind im Audi A4 nunmehr Serie, die Top-Scheinwerfer präsentieren die Matrix LED-Technologie mit vollautomatischem Fernlicht.

Blickfang im Innenraum ist das große Touch-Display über der Mittelkonsole.
Blickfang im Innenraum ist das große Touch-Display über der Mittelkonsole.

© Audi

Blitzblank aufgeräumte Fahrgastzelle

Im Innenraum präsentiert man sich den Kunden mit einem blitzsauber gelungenen Aufenthaltsraum und einem neuen Bedienkonzept, das sich schon in der konzerneigenen Oberklasse bewährt hat. Das große hochauflösende MMI Touch-Display mit akustischer Rückmeldung, das über der Mittelkonsole leicht zum Fahrer geneigt ist, vermittelt dem Fahrzeuglenker bei der Bedienung auf beruhigende Weise das gewohnte Smartphone-Gefühl. Wer will, darf sich bei seinen Wünschen auch der trefflichen Sprachsteuerung überlassen.  Als Kombiinstrument stehen sowohl teil-analoge Fahrerinfo-Systeme oder das volldigitale „Audi virtual cockpit plus“. Der Fahrer bedient das 12,3 Zoll große Display mit Full-HD-Auflösung am Multifunktions-Lenkrad und kann zwischen drei Ansichten wählen. Ein Head-up-Display projiziert wichtige Informationen in das direkte Sichtfeld des Fahrers. Die vielen Fahrerassistenzsysteme können in drei Paketen gebündelt werden. Ein wichtiges System im Paket „Tour“ ist der adaptive Geschwindigkeitsassistent inklusive Stopp & Go-Funktion für eine automatische Distanzregelung.

Auch als Kombi macht der neue A4 eine gute Figur.
Auch als Kombi macht der neue A4 eine gute Figur.

© Audi

Auf Wunsch mit Sprachsteuerung

Ein pfiffiges Detail ist das Kamera-basierte Starter-System. Wenn die Kamera etwa an einer Kreuzung beobachtet, dass der Vordermann losfährt, dann startet nahezu unhörbar schon der Riemenstarter – das eigene Anfahren geschieht dadurch zügiger und schneller, als wenn herkömmlicherweise der Motor erst beim Tritt auf das Gaspedal gestartet wird. Außerdem schaltet die neue Start-Stopp-Funktion den Motor schon bei der Annäherung an eine Ampel aus, wenn die Geschwindigkeit unter 22 Stundenkilometer sinkt, und nicht erst, wenn der Wagen steht. All das soll Treibstoff sparen.

Markant und sportlich: Die großen Lufteinlässe.
Markant und sportlich: Die großen Lufteinlässe.

© Audi

Sechs Motoren zum Start

Zum Verkaufsstart steht der A4 mit sechs Turbomotoren bereit – von 150 bis 347 PS Leistung. Bereits jetzt sind zwei weitere Turbo-Motoren angekündigt: der 30 TDI mit 100 kW (136 PS) und der 35 TDI mit 120 kW (163 PS). Übrigens: von wegen Abschied vom Diesel, mit der einige Konkurrenten wie etwa Volvo daherkommen. Die beiden S-Modelle der A4-Familie - der S4 TDI und der S4 TDI Avant – werden mit V6-Diesel-Kraftpaketen, einem 48-Volt-Bordnetz und einem elektrisch angetriebenen Verdichter ausgestattet. Die Drei-Liter-Maschinen bringen dadurch bullige 347 PS auf die Straße. Alle Aggregate – ob Vierzylinder-Diesel, V6-TDI oder Vierzylinder-TFSI – unterschreiten nach Audi-Angaben die Limits der Abgasnorm Euro 6d-temp.

Bei drei Motorisierungen gibt es ein Mild-Hybrid-System (MHEV) auf 12-Volt-Basis, das den Verbrauch um etwa 0,3 Liter pro hundert Kilometer senkt und gleichzeitig den Komfort erhöht. Bis auf das Einsteiger-Modell 35 TFSI mit 150 PS, das es nur mit Schaltgetriebe gibt, fahren alle A4-Modelle serienmäßig mit einem automatisch schaltenden Getriebe.

Bei den Händlern stehen soll der neue A4 im September; bestellt werden können der neue A4 und auch die sportliche S4-Variante mit TDI-Motor aber schon jetzt. Nur bei der Bestellung für den A4 allroad quattro muss der Kunde noch bis Juni warten. Der Basispreis für die A4 Limousine 35 TFSI mit 110 KW, Schaltautomatik und Frontantrieb soll bei 35 900 Euro liegen – mit Handschaltung muss der Kunde 33 600 Euro auf den Tisch legen.

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