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Die Amazon Prime Video-Anwendung ist auf dem Display eines iPhone SE zu sehen (Archivbild vom 07.03.2022).

© dpa/Silas Stein

Amazon verschlechtert Bild und Ton: Nach Werbung jetzt die nächste Einschränkung bei Prime Video

Prime Video zeigt im 8,99-Euro-Abo plötzlich nicht nur Werbung, sondern streicht unter anderem auch die beste Bildqualität – es sei denn, man zahlt extra. Wieder bestätigt sich: Streaming wird teurer.

Seit Anfang Februar sehen Kunden von Amazon Prime Video Werbeunterbrechungen in den Filmen und Serien des Abo-Angebots – sofern sie nicht 2,99 Euro pro Monat mehr bezahlen. Doch wie sich herausgestellt hat, ist die Reklame nicht die einzige Veränderung bei dem Dienst, der in Deutschland laut der Streaming-Suchmaschine „Just Watch“ einen Marktanteil von 30 Prozent hat.

Stattdessen spart Amazon im 8,99-Werbeabo nun auch am Bild und am Ton. Das heißt:

  • Es gibt keine Bildqualität nach dem Standard Dolby Vision (HDR) mehr, der den Kontrast und die Farben verbessert.
  • Auch der 3D-Sound für englische Originalvertonung im Dolby-Atmos-Format fehlt nun.

Unter anderem „heise.de“ berichtet über die Verschlechterung. Das Team des zugehörigen Computer-Magazins „c’t“ konnte entsprechende Nutzerberichte demnach in Tests nachvollziehen. Außerdem habe Amazon gegenüber „heise.de“ inzwischen bestätigt, dass für Dolby Vision und Dolby Atmos das 2,99-Euro-teurere Abo benötigt wird.

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Nun lässt sich einwenden, dass es um marginale Änderungen geht, die höchstens Technik-Experten auffallen. Viele dürften sie dagegen gar nicht bemerken, etwa weil man eh nur auf dem Smartphone oder Tablet streamt. Werbung lässt sich dort kaum übersehen, technische Raffinessen für Augen und Ohren dagegen schon – und davon abgesehen ist Amazon laut „heise.de“ ohnehin kein großer Unterstützer der Dolby-Standards.

Trotzdem fügt sich Amazons Qualitätsdrosselung ins größere Bild ein – zu dem laut einem neuen „heise.de“-Bericht offenbar auch gehört, dass das gemeinsame Schauen und Chatten (die sogenannte „Watch Party“) auf unterschiedlichen Geräten nur noch möglich ist, wenn mindestens einer der Teilnehmenden das teurere Abo hat. Es gilt: Kundinnen und Kunden müssen fürs Streaming mehr Geld bezahlen als noch vor ein paar Jahren – auch bei anderen Anbietern.

Kein Ende der Preiserhöhungen

Das Ende der Preissteigerungen ist dabei nicht in Sicht und betrifft auch die Konkurrenten Netflix und Disney+, die „Just Watch“ zufolge auf Marktanteile von 30 und 20 Prozent in Deutschland kommen.

  • Netflix stellte jüngst in einem Brief an Investoren weitere Preiserhöhungen in Aussicht, wie das Wirtschafts- und Finanzportal „CNBC“ berichtet.
  • Disney+ hingegen wird gegen das kostenfreie Teilen von Accounts vorgehen – so wie es Netflix bereits tut. Die Maßnahme soll dazu beitragen, das Portal profitabel zu machen und wurde für 2024 angekündigt, wie „forbes.com“ berichtet.

Die Anbieter versuchen mit Preiserhöhungen, Werbeeinblendungen und internen Sparmaßnahmen, Streaming zu einem lukrativen Geschäftsmodell zu machen – außer Netflix ist das bisher niemandem gelungen.

Branchenbeobachter aus den USA erwarten dabei auch, dass Streamingdienste künftig häufiger in Paketen gebündelt werden. In Amerika ist es ohnehin schon üblich, TV-Sender (und auch Streamingdienste) im sogenannten „Bundle“ anzubieten. Die zahlende Kundschaft bekommt unterschiedliche Kanäle zu einem Pauschalpreis. In Zeiten steigender Kosten für die einzelnen Dienste und einem zunehmend unübersichtlichen Angebot könnte es attraktiver werden, Pakete zu kaufen – wobei es natürlich auch hier stark auf die Preise ankommen wird.

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