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Helen Mirren als Elizabeth I. in der gleichnamigen britischen Miniserie.

© © Company Pictures - Channel 4 Television Corporation/Company Pictures/Channel 4 Television Corporation

Arte-Doku über Helen Mirren: Die Königliche

Eine Arte-Dokumentation verneigt sich vor der charismatischen Helen Mirren, die für eine bessere Welt mit mehr Gleichberechtigung kämpft.

Früher bezeichnete man sie als „sexy Boa constrictor“. Sie versprühe „eine Schlampen-Erotik“. Mit diesen Worten kündigte der TV-Moderator Michael Parkinson die damals 30-jährige Schauspielerin an. Solche schlüpfrigen Übergriffe waren 1975 im Fernsehen üblich. Doch in diesem Interview – das kürzlich viral ging – setzte Helen Mirren sich schlagfertig zur Wehr. Sie festigte damit ihr Image als Vorreiterin der Frauenemanzipation.

Feminismus hat die Darstellerin, die vor allem durch ihre Königinnenrollen berühmt wurde, nicht nur propagiert. Sie verkörpert ihn. Auf der Leinwand und im Privatleben. Mutterrolle und wirtschaftliche Abhängigkeit von einem Mann waren für sie keine Option. Der Franzose Nicolas Maupied („Daniel Day-Lewis – Der Weg zum weltbesten Schauspieler“) zeichnet in „Helen Mirren – Eine königliche Schauspielerin“ (Arte, 30.8., 21.45 Uhr) das Porträt einer selbst bestimmten Frau, die auch auf der Leinwand die Kontrolle über ihr Image behielt. Ein blondes Dummchen? Nicht mit Helen Mirren.

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Helen Mirren, Schauspielerin

In Hollywood, wo man sie in den 1980ern auf eindimensionale Frauentypen reduzieren wollte, eckte sie an. Zurück in England, musste sie sich Anfang der 1990er neu erfinden. Mit der Krimiserie „Heißer Verdacht“ widerlegte Helen Mirren „das Klischee, dass nur ein Mann eine realistische Polizeiserie schultern konnte“.

Der oft kopierte britische Mehrteiler wurde weltweit zum Türöffner für weibliche Ermittlerfiguren. In der Komödie „Kalender Girls“, in der sie neben anderen Hausfrauen die Hüllen fallen lässt, parodierte sie schließlich ihr Image als Sexsymbol. Mit einer breiten Fülle von Archivaufnahmen zeichnet die Dokumentation das Porträt einer außergewöhnlichen Künstlerin, die für eine bessere Welt mit mehr Gleichberechtigung kämpft.

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