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Hinter dem Bambi steht das Medienhaus von Hubert Burda, hier zu sehen mit seiner Frau Maria Furtwängler.

© dpa

Update

Bambi-Absage der ARD: Auch das ZDF, RTL und ProSiebenSat1 wollen die Gala nicht

Seit Mitte der 90er Jahre überträgt das Erste die Bambi-Verleihung. Nun lässt die ARD den Vertrag auslaufen. Welche Zukunft hat die Burda-Veranstaltung?

Der Burda-Konzern will an der Verleihung des Medienpreises Bambi festhalten, auch nach der Absage der ARD, die keinen neuen Vertrag über die TV-Ausstrahlung schließen will. Das ZDF kommt nach dem Aus der Goldenen Kamera als neuer Partner nicht in Frage. "Das ist bei uns kein Thema", sagte ein Sprecher am Freitag dem Tagesspiegel.

Die Goldene Kamera wird in diesem Jahr zum letzten Mal verliehen. Die Funke-Mediengruppe erklärte das Aus dieser Veranstaltung mit den geänderten Sehgewohnheiten. Nun steht auch der Bambi vor dem TV-Aus, wenn Burda keinen neuen Fernsehpartner findet. Die Kölner RTL-Gruppe steht dafür ebenfalls nicht zur Verfügung. Die Bambi-Gala sei derzeit kein Thema für uns, sagte ein Sprecher auf Anfrage. "Wir konzentrieren uns voll und ganz auf die Neuausrichtung des Deutschen Fernsehpreises, der am 6. Juni in Köln verliehen und live bei RTL ausgestrahlt wird."

Der Deutsche Fernsehpreis ist eine gemeinsame Veranstaltung von ARD, ZDF, RTL und Sat1. Auch aus München bekommt der Bambi keine TV-Unterstützung. Eine Übertragung der Gala durch einen Sender der ProSiebenSat1-Gruppe "ist im Moment nicht geplant", heißt es in Unterföhring.

Zunächst hatte am Donnerstag der Mediendienst DWDL.de berichtet, dass die ARD auf eine Verlängerung des Vertrages verzichtet, weil die Einschaltquoten immer weiter zurückgingen und es auch inhaltliche Kritik an der Ausstrahlung der Gala gegeben habe. Später bestätigte Thomas Schreiber, der ARD-Unterhaltungschef das Aus der TV-Übertragung im Ersten. „Der Vertrag ist 2019 ausgelaufen; in der ARD gab es ein Votum, keinen neuen Vertrag zu schließen“, sagte er der Agentur dpa. Die Auszeichnung gibt es seit 1948. Seit Mitte der 1990er Jahre übertrug die ARD die Verleihung live im Fernsehen.

Burda hält am Bambi fest

Bei Burda will man dennoch an der prestigeträchtigen Preisverleihung festhalten. „Bambi wird es immer geben. Es ist eine multimediale journalistische Plattform geworden, die würdigt, was den Menschen wichtig ist“, sagte Burda-Vorstandsmitglied Philipp Welte und fügte hinzu: „Die Verleihung 2019 hat über sieben Milliarden Medienkontakte erzielt, von denen die ARD 3,46 Millionen Fernsehzuschauer beigesteuert hat. Unabhängig von der Entscheidung der ARD funktioniert Bambi als größter europäischer Medienpreis und als populäre Marke kanalunabhängig mit oder ohne TV. Die Zusammenarbeit mit der ARD und besonders dem Mitteldeutschen Rundfunk war über 20 Jahre erfolgreich und immer innovativ. Jetzt gehen wir diesen Weg ohne die ARD weiter.“

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