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Die Angst nicht siegen lassen: Ariana Grande (links) und Miley Cyrus bei „One Love Manchester“.

© Dave Hogan For One Love Manchester/dpa

Benefizkonzert "One Love Manchester": RBB-Übertragung mit überschaubarer Quote

Der RBB überträgt das Manchester-Benefizkonzert, die meisten Fans verfolgen allerdings die Internetstreams. Der Sender steht jedoch zu seiner Entscheidung.

„One Love Manchester“, das Benefizkonzert zugunsten der Opfer des Terroranschlags von Manchester am 22. Mai, gilt bereits als als die größte musikalische Unterstützungsveranstaltung seit Life Aid von 1985. Die Übertragung der BBC war am Pfingstsonntag in 58 Ländern zu sehen, in Deutschland konnten die TV-Zuschauer das vom US-Popstar Ariana Grande initiierte Konzert mit Weltstars wie Miley Cyrus, Robbie Williams, Pharrel Williams, Justin Bieber, den Black Eyed Peas und vielen anderen im Dritten Programm des Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) verfolgen.

„Es war eine sehr richtige Entscheidung, das Konzert ins Programm zu nehmen, die Übertragung zeigt unsere Verbundenheit mit den Menschen in Manchester und London. Ich freue mich über die spontane Initiative meine Kolleginnen und Kollegen im Programm. Quote ist in solchen Fällen wirklich zweitrangig“, sagte RBB-Intendantin Patricia Schlesinger am Montag dem Tagesspiegel.

Via Youtube, Twitter und Facebook weltweit übertragen

Tatsächlich nutzten die meisten Fans von Ariana Grande und ihren Mitstreitern jedoch offensichtlich vor allem das Internet, um das Konzert live zu sehen. „One Love Manchester“ wurde über den Youtube-Channel, die Facebook-Profilseite und den Twitter-Account der Musikerin in alle Welt übertragen. Dort konnte zudem direkt für den vom Roten Kreuz und der Stadt Manchester eingerichteten Fonds gespendet werden. Bei dem Sprengstoffanschlag vor zwei Wochen nach einem Konzert von Ariana Grande sind im Eingangsbereich der Manchester Arena 22 Menschen getötet und mehrere Dutzend verletzt worden.

Als in der vergangenen Woche bekannt wurde, dass es ein Benefizkonzert für die Opfer geben würde, kam in der RBB-Programmdirektion die Idee auf, die Veranstaltung für die ARD zu übertragen. „Wenn wir die Chance haben, solche bewegenden Ereignisse zu zeigen, werden wir sie auch in Zukunft ergreifen“, erklärte dazu der neue RBB-Programmchef Jan Schulte-Kellinghaus, schließlich wolle man mit dem Programm überraschen.

Beim Publikum muss sich diese Haltung jedoch erst herumsprechen. Bundesweit schalteten 280 000 Zuschauer das Konzert von Manchester im RBB-Fernsehen ein, was einem Marktanteil von 1,1 Prozent entspricht. In der Region lag der Anteil bei 60 000 Zuschauern mit 3,2 Prozent besser – doch unter den Werten, die sonst mit dem auf diesem Programmplatz ausgestrahlten Quiz erreicht werden. Doch Quote ist nicht alles, ist aus dem Sender zu hören. Im Radio wurde „One Love Manchester“ in Berlin und Brandenburg von Radio Fritz übertragen.

"Brennpunkt" und "ZDF-spezial" nach London-Bridge-Terror

Das Programm geändert hatten am Sonntag nach dem Terroranschlag an der London Bridge einen Tag zuvor auch ARD und ZDF. Der ARD-„Brennpunkt“ um 20 Uhr 15 erreichte 6,23 Millionen Zuschauer. Nur die „Tatort“-Wiederholung aus Münster hatte eine höhere Quote. Das ZDF-spezial „Anschlag in London“ um 19 Uhr 10 sahen 3,5 Millionen Zuschauer.

Das TV-Programm des RBB in der so genannten Prime Time soll unter der Führung von Patricia Schlesinger, die seit Mitte vergangenen Jahres Intendantin ist, an Relevanz gewinnen. Die Übertragung des Manchester-Konzerts entspricht dieser Zielrichtung. Mit „Super.Markt“ und „Täter Opfer Polizei“ wurden bereits zwei Sendungen neu entwickelt beziehungsweise modernisiert und ausgebaut. Für das zweite Halbjahr plant der Sender zudem ein neues Gesellschafts- und Berlin-Magazin. Die Sendung, die am 7. September starten soll, wird „Abendshow“ heißen, bestätigte ein Sendersprecher dem Tagesspiegel. Wer das Format moderieren wird, ist hingegen noch nicht bekannt. Kurt Sagatz

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