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Schon gesehen? Die Beta-Version der neuen ARD-Mediathek soll nach der Ifa zur Verfügung stehen.

© dpa

Die neue ARD-Mediathek: Babylon Kulenkampff

Alles unter einem Dach: Mit einer neuen Mediathek kommt die ARD Nutzergewohnheiten entgegen.

Die Foo Fighters beim Berlin-Konzert, (RBB), „Kulenkampffs Schuhe“ (SWR), „Jagdfieber im Reich der Löwen“ (NDR), der neue „Tatort“ sowie das „Making-of zu ,Babylon Berlin’“, das am 30. September ausgestrahlt wird – um all die schon gelaufenen und manchmal auch noch nicht gelaufenen Produktionen der großen, föderalen ARD auf einen Blick zu sehen, brauchte es bislang diverse Mediatheken-Aufrufe. Nicht so in der neuen ARD-Mediathek, deren Beta-Version auf der Ifa präsentiert wird. Was bislang in den verschiedenen Mediatheken der Landesanstalten (RBB, SWR, NDR etc.) öfters zu verschwinden drohte, soll nun deutlich schneller zu greifen sein.

Der Trend ist klar, nicht nur, aber vor allem beim jüngeren Publikum: weg vom linearen Fernsehen, hin zur Allzeitverfügbarkeit von Lieblingsserie, „Tagesschau“ oder „Tatort“, abrufbar zu jeder Tages- und Nachtzeit, von jedem online-fähigen Gerät aus, mittels Mediatheken. Die ARD-Mediathek gibt es seit zehn Jahren, Zeit also für ein Relaunch. Im Anschluss an die Ifa soll das neue Portal den Nutzern zur Verfügung stehen, nicht die finale Version, sondern ein Blick in die Werkstatt, sagte „ARD online“-Leiter Benjamin Fischer der dpa. „Wir wollen offensiv Nutzerfeedback abfragen, es ist eine Entwicklung im Dialog.“

Beim ersten Test zeigt sich die neue ARD-Mediathek gut aufgeräumt, übersichtlich, mit Anmeldefunktion, was den Überblick über bereits Gesehenes erleichtert (ähnlich wie bei den Streamingdiensten, Netflix & Co.). Kein Haken beim Zugriff auf einzelne Streams. Auf den ersten Blick unter „Alle“ die ausgewählten ARD-Highlights wie eben „Babylon Berlin“ oder die Kulenkampff-Doku des SWR. Die einzelnen Dritten Programme sind auch einzeln abzurufen. Der öffentlich-rechtliche Ereignissender Phoenix fehlt allerdings.

Die Rolle der Mediatheken könnte sich in Zukunft ändern

Auf der Hauptseite dann noch Tipps zu Film, Doku, Comedy, Politik & Hintergrund und Serie, nicht zu vergessen der Livestream des Ersten, sowie ein „Must-see – was die Redaktion schaut“ (unter anderem den Film „Herbert“ mit Peter Kurth). Auffälligerweise kein Sport im Überblick, aber dafür fehlen der ARD ja auch die meisten Online-Rechte. Beim Bundesliga-Fußball zum Beispiel haben Eurosport und Dazn im Internet exklusiv die Hand drauf.

Die neue Mediathek sei ein Paradigmenwechsel hin zu einem Plattformkonzept, „alle ARD-Sender sind vertreten, und wir haben auch das Ziel, die Plattform noch weiter zu vergrößern“, so Fischer. Mit der neuen Plattform sollen die einzelnen ARD-Sender vom Norddeutschen bis zum Bayerischen Rundfunk nicht gleich verschwinden. Die ARD rechnet mit steigenden Nutzerzahlen – auch damit, dass die Nutzer noch mehr Sendungen über die ARD-Mediathek gucken. Etwa 15 Millionen Menschen nutzen die Mediatheken der ARD monatlich.

Die Mediathek dürfte in Zukunft eine noch größere Rolle spielen. Auch die lineare Mediathek-Nutzung von Zuschauern nehme zu, die zum Sendezeitpunkt statt den klassischen Fernseher einzuschalten die Mediathek dafür nutzen, sagte Fischer. „Wir haben besonders bei der Fußball-WM gemerkt, dass wir ganz viele Nutzer haben, die solche Highlights live über die Mediatheken anschauen.“ Die Rolle der Mediatheken könnte sich in Zukunft ändern. „Sie werden nicht mehr wie vielleicht heute die Videorekorder des Fernsehens sein, sondern starke eigenständige Medienangebote werden.“ Am Ende sei es vielleicht so, dass der Nutzer gar nicht mehr merkt, wo er gerade die Inhalte anschaut, und es ist vielleicht auch gar nicht mehr wichtig.

Kritik an der bisherigen Mediathek gab es vor allem mit Blick auf die Bedienbarkeit. Das dürfte, dem ersten Eindruck nach, mit der neuen Ausgabe erst mal erledigt sein.

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