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Mit Armbrust und Morgenstern: Jan Josef Liefers und Axel Prahl (als Frank Thiel) während der Dreharbeiten zur Tatort-Folge "Es lebe der König!".

© Rolf Vennenbernd/dpa

Münster-„Tatort“: Es lebe der Quoten-König

Der „Tatort" hat es wieder einmal geschafft: Mit 13,6 Millionen Zuschauern holt sich „Es lebe der König!“ die Quotenkrone 2020.

Der Ausflug ins mittelalterliche Münster hat sich für den „Tatort“ gelohnt. Die Episode „Es lebe der König!“ mit dem Ermittlergespann aus Kommissar Thiel (Axel Prahl) und Rechtsmediziner Boerne (Jan Josef Liefers) kam am Sonntagabend auf 13,6 Millionen Zuschauer.

Damit wurde der Krimi, der sich an die Geschichte um das Täuferreich von Münster und den selbst ernannten Täuferkönig drehte, selbst zum Quotenkönig des Jahres 2020. Kein anderer Fernsehfilm erreichte in diesem Jahr ein größeres Publikum, wie aus Zahlen der ARD hervorgeht. Der Marktanteil lag bei 36,5 Prozent, wonach rechnerisch mehr als jeder dritte Fernsehzuschauer am Sonntagabend den "Tatort" eingeschaltet hatte.

Die Krimi-Komödien aus Münster gehören seit langem zu den erfolgreichsten "Tatort"-Produktionen. Nachdem es Boerne und Thiel in früheren Jahren immer wieder schafften, die Messlatte selbst immer wieder ein Stückchen höher zu legen, war ihnen das in den vergangenen drei Jahren allerdings nicht mehr gelungen.

Auch diesmal blieb der "Tatort" unter der am 2. April 2017 aufgestellten Bestmarke. Die Folge „Fangschuss“ hatte 14,56 Millionen gesehen (39,6 Prozent). Das war die höchste Zuschauerzahl und der höchste Marktanteil einer „Tatort“-Folge seit 1992.
Mit 15,86 Millionen Zuschauern und einen Marktanteil von 52,8 Prozent hatten die singenden Kommissare Stoever (Manfred Krug) und Bröckmöller (Charles Brauer) seinerzeit mit der "Stoevers Fall" einen Rekord aufgestellt, der nach der Wiedervereinigung bislang unerreicht blieb.

An die Werte aus den Jahren davor kommen aber selbst die erfolgreichsten neuen "Tatort"-Folgen wohl nicht mehr heran, dafür ist der Fernsehmarkt mit seinen zahlreichen öffentlich-rechtlichen und privaten Sendern zu segmentiert. Die gemeinsame Quotenmessung begann erst im Juli 1991.

Fast 27 Millionen Zuschauer im Jahr 1977

1978 stellte Werner Schumacher alias Kommissar Lutz mit der Folge "Rot - rot - rot" die absolute Rekordmarke auf: 26,57 Millionen Zuschauer wurden seinerzeit gemessen. Die legendäre "Tatort"-Folge "Reifezeugnis" mit Nastassja Kinski aus dem Jahr 1977 liegt mit 25,05 Millionen Zuschauern ebenfalls weit über den Werten aktueller ARD-Krimis.

Trotzdem sind es immer wieder die Münsteraner mit ihrer Mischung aus Krimi und Klamauk, die besonders viele Zuschauer vor die Fernseher locken. So auch in diesem Jahr. Am 8. November kam „Limbus“ auf 12,94 Millionen Zuschauer, vor einem Jahr schauten im „Väterchen Frost“ 12,66 Millionen. Im März 2019 kamen Boerne und Thiel mit „Spieglein, Spieglein“ sogar auf 13,58 Millionen Zuschauer.

Dabei stehen die Deutschen nicht nur auf erheiternde Dialoge, sondern ebenso auf harte Action. Trotz aller Kritik kam Til Schweigers „Tatort“-Debüt von 2013 auf beachtliche 12,57 Millionen Zuschauer.

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