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Die EM-Niederlage der deutschen Elf gegen England war die quotenstärkste Sendung des Jahres 2021.

© dpa

TV-Jahresbilanz 2021: ZDF meistgesehener Sender, RTL bei den Jüngeren vorne

Das Zweite führt zum zehnten Mal in Folge die Quotenliste der Fernsehsender an. Fußball-EM, "Wetten, dass?" und Bundestagswahl schoben das Ergebnis an

Waren Sie es? Haben Sie das Zweite Deutsche Fernsehen zum Sieger in der TV-Jahresbilanz 2021 gekürt? Mit einem Marktanteil von 14,7 Prozent (plus 1,1) hat sich der öffentlich-rechtliche Sender den Sieg im deutschen Fernsehen gesichert - und das zum zehnten Mal in Folge. Auch das ein Rekord. Die ARD-Dritten, die vergangenes Jahr noch gemeinsam das ZDF überflügelt hatten, verloren 0,1 Punkte und landeten mit 13,6 Prozent auf Platz zwei, gefolgt vom Ersten der ARD mit 12,1 Prozent (plus 0,8). Ein wesentlicher Grund für die besseren Werte des Ersten und des ZDF war 2021 die Übertragung der nachgeholten Fußball-EM.

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Die führenden Kanäle des Privatfernsehens konnten sich alle knapp behaupten, auch wenn sie im Vergleich zum Vorjahr alle an Quote eingebüßt haben. Inzwischen verteilen sich die Marktanteile auf immer mehr Spartensender, darunter RTLup und Sat.1 Gold. Das sogenannte Hauptprogramm von RTL lag insgesamt mit 7,2 Prozent vor Sat.1 (5,2), Vox (4,5), ProSieben (3,7) und Kabel eins (3,2).

"Lagerfeuermomente" im Zweiten

Das ZDF punktete nach eigenen Angaben vor allem mit seinen Sendungen rund um die Bundestagswahl. „Auch „Lagerfeuermomente“ prägten das Programm, herausragend waren dabei die Übertragung der Fußball-EM, der Olympischen Sommerspiele, fiktionale Serien und „Wetten, dass..?““. Die wiederbelebte Samstagabendshow mit Thomas Gottschalk kam am 6. November auf 14,46 Millionen Zuschauer (45,9 Prozent).

Das Erste punktete mit dem erfolgreichsten Fernsehfilm des Jahres. Der Film mit dem größten Publikum im deutschen TV war der Münster-„Tatort: Rhythm and Love“ (WDR), den am 2. Mai 14,371 Millionen sahen (Marktanteil 39,6 Prozent). Die ARD hatte zudem am 29. Juni die mit Abstand meistgesehene Sendung des Jahres im Programm: das EM-Achtelfinale England-Deutschland (2:0) mit 27,49 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern (Marktanteil 76,3 Prozent).

ZDFneo führt zweite Liga an

Bei den kleinen Sendern unter drei Prozent Marktanteil landete ZDFneo (2,8) vor RTLzwei (2,5), RTLup (2,0), Nitro und Sat.1 Gold (jeweils 1,8) sowie ZDFinfo (1,7), 3sat (1,4), SuperRTL und Arte (jeweils 1,3) und ntv (1,1). Dahinter folgen dann One, Phoenix, Tele5 und Dmax.

Beim vor allem für das Privatfernsehen als wichtig erachteten Zielpublikum zwischen 14 und 49 Jahren verteidigte RTL seine Spitzenposition: Mit 10,1 Prozent liegt der Kölner Privatsender vorne. Es folgen ProSieben (8,7), das Erste (8,1), das ZDF (7,6), Sat.1 (7,0), Vox (6,7), die Dritten (5,8), RTLzwei (4,5), Kabel eins (4,2), Nitro (2,1) und ZDFinfo (2,0).

Insgesamt ist im zweiten Corona-Jahr in Deutschland wieder etwas weniger klassisch-linear ferngesehen worden. So betrug die durchschnittliche Sehdauer laut Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung (AGF) bei den Zuschauern ab drei Jahren pro Tag im Schnitt 213 Minuten, das sind also drei Stunden und 33 Minuten (1.1. bis 29.12.). Die durchschnittliche Sehdauer war 2020 sprunghaft auf 220 Minuten gestiegen (2019: 210 Minuten). Jüngere Menschen (14 bis 49 Jahre) sahen 2021 im Schnitt täglich 121 Minuten fern, also zwei Stunden.

RBB-Fernsehen holt rote Laterne bei den Dritten

Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) hat sich bestimmt angestrengt und trotzdem ist die ARD-Anstalt für Berlin und Brandenburg für 2021 das am schwächsten eingeschaltete Dritte Programm im ARD-Verbund. Das RRB-Fernsehen kommt auf einen Marktanteil von 6,3 Prozent (Stand: 20.12.), das ist ein leichtes Minus von 0,1 Prozentpunkten. Vor dem RBB-Angebot und damit auf dem vorletzten Platz sehen die Medienforscher verschiedener Sender das Fernsehen des Hessischen Rundfunks mit 6,5 Prozent, was einen Zuwachs von 0,2 Prozentpunkten bedeutet. 2020 lag das HR-Programm noch hinter dem RBB-Programm.

Strahlender Sieger 2021 ist das Fernsehen des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR). Der Marktanteil von 10,3 Prozent im Sendegebiet bedeutet ein Plus von 0,3 Prozentpunkten. Auf Platz zwei kommt das NDR-Fernsehen mit 8,1 Prozent (plus 0,1 Prozentpunkte). Bezogen auf die Reichweite in ganz Deutschland führt der NDR das Feld an.

Auch WDR und SWR verlieren

Geht es um den Marktanteil im jeweiligen Sendegebiet kommt das WDR-Fernsehen auf 7,3 Prozent Marktanteil, der Verlust von 0,4 Prozentpunkten ist der höchste unter allen Dritten. Auch das SWR-Programm - Rang vier - hat leicht auf 6,8 Prozent eingebüßt. liegt aber deutlich vor dem Fernsehen des Bayerischen Rundfunks mit 7,7 Prozent (minus 0,2 Prozentpunkte). Dann kommen der HR und schließlich das RBB-Fernsehen auf dem letzten Rang.

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