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Immer schärfer: Auf Messen wie der Ifa in Berlin lassen sich die Besucher von Ultra-HD-Fernsehern beeindrucken.

© Gregor Fischer/dpa

Immer mehr Ultra-HD-Fernseher: TV-Sender zunehmend unter Druck

Drei von vier neuen Fernseher unterstützen den Ultra-HD-Standard. Doch vom Regelbetrieb ist der Standard noch entfernt.

Ein wenig erinnert es an die USA und die Liebe der Amerikaner zu PS-strotzenden Muscle-Cars – trotz strikter Tempobeschränkungen auf den Highways. Vergleichbar verhält es sich hierzulande mit dem Kauf von Fernsehgeräten, der im vergangenen Jahr wieder deutlich zugenommen hat. 2020 wurden insgesamt 7,4 Millionen Fernseher oder elf Prozent mehr als im Jahr abgesetzt. Die Deutschen haben zudem in teurere Geräe investiert, denn die Umsätze kletterten sogar um 16 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro, wie der Branchenverband gfu just mitteilte.

Doch damit nicht genug: Wie der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie ermittelt hat, handelte es sich bei rund drei von vier Neugeräten (73 Prozent) um Ultra-HD-Fernseher. Sicherlich ist das viermal schärfere Bild – gegenüber dem HD-Standard – eine schöne Sache, wäre da nicht ein großes Problem. Es gibt zwar mit RTL UHD und UHD1 via Kabel und Satellit Pakete mit ausgewählten Inhalten aus der RTL-Familie und aus dem Hause ProSiebenSat1. Doch vom UHD-Regelbetrieb sind die Sender noch ein Stück entfernt. Das könnte sich mit der Fußball-WM 2022 ändern, die auch ARD und ZDF zusätzlich in Ultra-HD übertragen wollen. Noch benötigt man für Fußball und anderen Sport in dieser Auflösung ein entsprechendes Sky-Abo.

Ultra HD: Auch eine Sache des Preises

Wer in Deutschland Filme und Serien in ultrascharfen Bildern sehen will, kommt um ein Abo bei einem der Streamingdienste nicht herum. Besonders weit ist hier Netflix. Allerdings wurde der Preis für das Premium-Abo mitsamt Ultra-HD, HDR und Dolby-Atmos für Neukunden gerade erst um zwei auf 17,99 Euro monatlich erhöht – Bestandskunden haben noch ein wenig Schonzeit, zahlen aber ebenfalls für das UHD-Vergnügen bei Netflix mehr als bei Konkurrenten wie Amazon Prime.

Fest steht: mit jedem neu verkauften UHD-Fernseher nimmt der Druck auf Dienste und Sender zu, den neuen Stand zum Regelbetrieb zu machen – zumal 8k-Fernseher mittlerweile erschwinglich werden.

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