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Es sind noch Zeitschriften da. Und neue Titel sollen gelaucht werden.

© dpa/Rolf Vennenbernd

Umsatz von 19,3 Milliarden Euro in 2022: Zeitschriftenverlage rechnen mit durchwachsenem Jahr

Mehr Erlöse durch Pai Content, zugleich Preiserhöhungen auf breiter Front: Was die Branche 2023 erwartet.

Von Anna Ringle

Zeitschriftenhäuser rechnen mit einem durchwachsenen Geschäftsjahr und sie planen Preiserhöhungen für ihre Produkte. „Deutlichen Umsatzsteigerungen bei Paid Content (+17 Prozent), im digitalen Werbegeschäft (+16 Prozent), im Digital-Vertrieb (+12 Prozent), beim Brand Business (+8 Prozent) sowie bei Veranstaltungen (+ 14 Prozent) stehen erwartete Rückgänge im Print-Werbegeschäft von minus 3,8 Prozent und minUmsatz us 3 Prozent im Print-Vertrieb gegenüber“, teilte der Medienverband der freien Presse (MVFP) am Dienstag in Berlin als Ausblick mit. Der Zeitschriftenverband stützt sich dabei auf eine Umfrage unter Verlagen, die mehr als zwei Drittel des Branchenumsatzes repräsentieren.

Preiserhöhungen auf breiter Front

Fast alle Verlage (96 Prozent) planen laut Verband Preiserhöhungen für ihre Produkte. Für zusätzliche Umsätze wollen 56 Prozent neue journalistische Digitalangebote, 49 Prozent neue Audioangebote und 31 Prozent neue Videoformate auf den Markt bringen. Auch in neue Printprodukte wollen demnach Medienhäuser investieren. „So plant ein Drittel neue Print-Sonderausgaben und ein Viertel neue periodische Printtitel zu launchen.“

Die Branche mit fast 60 000 Mitarbeitern und mehr als 6900 Zeitschriften erzielte 2022 einen Umsatz von 19,3 Milliarden Euro. 2021 waren es 19,4 Milliarden Euro gewesen. Einen Umsatzrückgang gab es im Jahresvergleich nach Verbandsangaben bei Vertrieb und Anzeigen im gedruckten Bereich, während die digitale Seite wuchs. Der Verband teilte weiter mit, dass das Umsatzwachstum beim digitalen Werbegeschäft, im Digitalvertrieb und bei Paid Content zugleich die Erlösrückgänge und vor allem Kostensteigerungen - etwa bei Papier - nicht haben ausgleichen können.

Der Verband forderte von der Bundesregierung, eine schnelle Entscheidung zur möglichen staatlichen Förderung von Verlagen zu treffen. Zeitschriften müssten genauso wie Zeitungen bedacht werden, um mögliche Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden.

Die Einführung einer direkten finanziellen Unterstützung deutscher Medienhäuser durch den Staat ist weiter ungewiss. Das Bundeswirtschaftsministerium teilte unlängst mit, dass das Haus dafür nicht zuständig sei. Vom Haus der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Staatsministerin Claudia Roth (Grüne), hatte es geheißen, die Zuständigkeit für eine mögliche Förderung werde derzeit innerhalb der Bundesregierung geklärt.


Seit Jahren ist im Gespräch, ob es wegen sinkender Auflagen, gestiegener Kosten und beschleunigter digitaler Transformation Hilfen geben sollte, damit Pressevielfalt und flächendeckende Versorgung mit Zeitungen und Zeitschriften im Land erhalten bleiben. (dpa)

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