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Auf einem Handy wir der Probealarm für den Landkreis Börde in Sachsen-Anhalt angezeigt (Archivbild vom 14.09.2023).

© dpa/Heiko Rebsch

Bundesweiter Warntag: „Unsere Warnsysteme haben den Stresstest bestanden“

Der erste Warntag war schiefgegangen, nun wertete das Bundesamt und die Innenministerin den dritten jährlichen Probealarm als Erfolg.

Mit einem Probealarm sind am Donnerstag in Deutschland bundesweit die Warnsysteme für den Katastrophenfall getestet worden. Gegen 11.00 Uhr lösten die Behörden testweise Alarm aus – rund 45 Minuten später wurde Entwarnung gegeben.

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in Bonn wertete den Warntag als Erfolg. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) erklärte, die Warnsysteme hätten „den großen Stresstest bestanden“.

Das BBK löste um 10.59 Uhr einen Probealarm aus. Testweise wurden daraufhin amtliche Gefahrendurchsagen unter anderem über Warnapps wie Nina, über das sogenannte Cell-Broadcasting-System per Warn-SMS, auf digitalen Stadtinformationstafeln sowie über Medien verbreitet. Parallel heulten in zahlreichen Kommunen auch die Sirenen.

Das BBK erklärte im Anschluss, die Warnsysteme hätten „zuverlässig funktioniert“. „Die Vielfalt unserer Warnmittel wurde gleichzeitig ausgelöst, hat die Bevölkerung erreicht und gewarnt“, erklärte Präsident Ralph Tiesler. Die Rückmeldungen aus Ländern, Landkreisen und kreisfreien Städten sollen nun ausgewertet werden.

Zeitgleich mit dem Warntag startete am Donnerstag eine Umfrage. Bürger können auf der Webseite www.warntag-umfrage.de bis zum Donnerstag kommender Woche ihre Erfahrungen mit der Probewarnung teilen. Die Daten und die technische Analyse dienen der Vorbereitung zum nächsten Warntag am 12. September 2024.

Der Warnmittelindex erreichte fast alle Menschen

Mit dem jährlichen Warntag sollen die für Not- und Katastrophenfälle zur Verfügung stehenden Warnsysteme geprüft und technische Abläufe getestet werden. Zugleich sollen die Menschen für das Thema sensibilisiert werden.

„Unsere ersten Auswertungen zeigen: Der dritte bundesweite Warntag war ein voller Erfolg“, erklärte Bundesinnenministerin Faeser. „Unsere Warnsysteme haben den großen Stresstest bestanden.“ Der Warnmittelmix erreiche fast alle Menschen in Deutschland.

Eine rechtzeitige Warnung kann Leben retten, ganz gleich, ob es um Brände, schwere Unwetter, Waldbrände oder andere Gefahren geht

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD)

„Eine rechtzeitige Warnung kann Leben retten, ganz gleich, ob es um Brände, schwere Unwetter, Waldbrände oder andere Gefahren geht“, betonte Faeser. An welchen Stellen die Warnsysteme weiter verbessert werden könnten, werde jetzt sorgfältig geprüft.

Der bundesweit erste Warntag im September 2020 war schief gegangen. Der zentrale bundesweite Probealarm des BBK verzögerte sich damals um eine halbe Stunde. Die Panne und die Erfahrungen während der verheerenden Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen im Juli 2021 führten zu organisatorischen und technischen Verbesserungen.

Der Bund förderte unter anderem den Ausbau des Sirenennetzes. Zudem wurde ein bundesweites System für sogenanntes Cell Broadcasting aufgebaut. Beim Warntag am 8. Dezember 2022 wurden nach Angaben des Bundesamts dann mehr als 90 Prozent der Menschen in Deutschland über mindestens einen Warnkanal erreicht.

Erstmals großflächig erprobt wurde im vergangenen Jahr auch das neue Cell-Broadcasting-System. Darüber werden SMS-Kurznachrichten mit offiziellen Warnungen direkt an alle Handys verschickt, die mit dem Mobilfunknetz verbunden sind. Eine App ist dazu nicht nötig. Allerdings kann über das System bisher keine Entwarnung gegeben werden.

Cell Broadcast habe sich nach dem offiziellen Start im Februar erfolgreich etabliert, erklärte Bundesdigitalminister Volker Wissing (FDP). Die über das System verbreitete Testwarnung vermittle den Menschen „die Sicherheit, in Notfällen und bei Katastrophen umgehend und zielgenau gewarnt werden zu können“. (AFP)

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