zum Hauptinhalt
Blick auf den Feuerwehreinsatz am Bargi-Wasserkraftwerk in der norditalienischen Gemeinde Camugnano bei Bologna.

© REUTERS/CLAUDIA GRECO

Update

Ein Arbeiter in Norditalien weiter vermisst: Zahl der Toten nach Explosion in italienischem Wasserkraftwerk steigt auf sechs

Das Unglück in einem Wasserkraftwerk nahe Bologna kostete mindestens sechs Menschen das Leben. Die Behörden suchen noch nach einem Vermissten.

| Update:

Nach der Explosion in einem Wasserkraftwerk in Norditalien ist die Zahl der Toten auf sechs gestiegen. Nach Angaben der Einsatzkräfte vom Donnerstag wurden drei weitere Leichen gefunden, ein Arbeiter wurde noch vermisst.

Die Explosion hatte sich am Dienstag im Bargi-Wasserkraftwerk am Suviano-Staudamm in der norditalienischen Gemeinde Camugnano bei Bologna ereignet. Am Donnerstag waren noch rund 100 Feuerwehrleute vor Ort, wie ein Sprecher der Feuerwehr der Nachrichtenagentur AFP sagte.

Am Mittwoch hatte ein Feuerwehrsprecher noch gesagt: „Die Bilanz lautet vier Vermisste und drei Tote.“ Einen Tag zuvor hatte ein örtlicher Behördenvertreter von mindestens vier Toten und fünf Vermissten gesprochen.

Die Suche nach den Vermissten, vier Mitarbeitern des Wasserkraftwerks, gestaltete sich schwierig. Die Lage vor Ort sei „besonders kompliziert, es dringt immer noch Wasser in das Werk ein“, sagte der Feuerwehrsprecher. „Wir arbeiten nicht mit viel Hoffnung, die Vermissten lebend zu finden“, zitierte die italienische Nachrichtenagentur Ansa Feuerwehr-Sprecher Luca Cari.

Das Standbild aus einem Video der vigili del fuoco zeigt das Wasserkraftwerk am Stausee von Suviana nach einer Explosion.

© dpa/Vigili Del Fuoco

Der Staudamm an sich wurde durch die Explosion nach vorläufigen Angaben des Betreibers Enel Green Power nicht beschädigt. Der Betrieb des Kraftwerks wurde gestoppt, laut Enel Green Power hat dies aber keine Auswirkungen auf die lokale oder nationale Stromversorgung.

Brandursache weiter unklar

Nach ersten Erkenntnissen brach in der Anlage bei „Arbeiten zur Verbesserung der Effizienz“ in etwa 30 Metern Tiefe aus zunächst ungeklärter Ursache Feuer aus, wodurch es dann zu der Explosion kam. Infolge dessen sei auch Wasser in das Kraftwerk eingedrungen, hieß es.

Die Arbeiten seien von den darauf spezialisierten Unternehmen Siemens, ABB und Voith vorgenommen. Der Bürgermeister von Camugnano, Marco Masinara, sprach am Dienstagabend von einem „schrecklichen Arbeitsunfall“, der die „gesamte Gemeinde“ betroffen mache.

„Es scheint so, dass es einen Deckeneinsturz gab, und der Rettungseinsatz ist schwierig, weil viel Wasser in das achte Untergeschoss eingedrungen ist“, fügte er hinzu. Politiker wie Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni sprachen den Angehörigen der Todesopfer ihr Mitgefühl aus.

Der See liegt in einem Regionalpark der Apenninen auf einer Höhe von knapp 500 Metern. Er entstand durch den Bau eines Staudamms in den Jahren 1928 bis 1932. Die Gegend ist auch bei Wanderern sehr beliebt. (dpa, AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false