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Que(e)r durchs Land: Brix Schaumburg bei einer der ersten Stationen auf seiner Radtour.

© Brix Schaumburg

Queere Spendenaktion auf zwei Rädern: Schauspieler Brix Schaumburg fährt „die längste Pride der Welt“

Einen Monat lang fährt der Schauspieler 3000 Kilometer mit dem Rad, um Gelder für die queere Community zu sammeln. Und, um für ein Miteinander zu sorgen, das er selbst lange nicht hatte.

Er war schon in der Schweiz, in Baden-Württemberg, aktuell fährt Brix Schaumburg durch Bayern. 3000 Kilometer, 30 Tage, mehr als 20 Stopps – das ist der ambitionierte Plan für die queere Radtour, auf die sich der Schauspieler am Sonntag begeben hat. Er fährt durch Städte wie München, Mannheim, Frankfurt, Köln, Leipzig, Hamburg. Die längste Pride der Welt, wie er selbst sagt.

Brix Schaumburg ist Deutschlands erster offiziell geouteter trans Schauspieler. Ein Titel, den er sich nicht selbst gab, aber dann für sich annahm und heute selbst auf seiner Webseite verwendet. „Mittlerweile habe ich entschieden: Ich lasse dieses Statement so lange dastehen, bis alle trans Menschen mit Respekt behandelt werden“, sagt er im Videogespräch mit dem Tagesspiegel.

2020 spielte er in der Serie „Sunny – Wer bist du wirklich?“, einem Spin-Off von „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“, in zentraler Rolle einen trans Mann. Zuletzt war er in mehreren SOKO-Folgen zu sehen, 2021 spielte er in der Amazon-Serie „Sex Zimmer Küche Bad“ mit.

Lange hatte der trans Schauspieler selbst keine Community

Mit der Fahrradtour will er Aufmerksamkeit für die queere Community schaffen. Schaumburg möchte andere queere Menschen treffen, Initiativen kennenlernen, vernetzen. „Wir sind zwar alle Teil einer Community, aber kennen uns untereinander zum Großteil nicht“, sagt er.

Es muss nicht alles immer laut sein und eine große Bühne haben. Da trauen sich auch nicht alle hin.

Brix Schaumburg, erster deutscher trans Schauspieler

In den verschiedenen Städten hat Schaumburg die unterschiedlichsten Events organisiert: Vorstellungen queerer Filme, Spinning-Stunden im Fitnessstudio, Karaokenächte, Kaffee und Kuchen. „Von ruhig bis laut“, sagt er. „Es muss nicht alles immer eine große Bühne haben. Da trauen sich auch nicht alle hin.“ Fernab von Pride-Märschen möchte er deshalb eine Möglichkeit bieten, wie Menschen zusammenfinden können.

Bereits 2021 hatte Schaumburg gemeinsam mit der Grünen-Landtagsabgeordneten Tessa Ganserer eine ähnliche Radtour gemacht. „Damals, während der Pandemie, gab es kaum andere Möglichkeiten, etwas zu unternehmen.“

Die Idee war auch entstanden, weil der Schauspieler selbst lange Zeit keine richtige Community hatte. Er kommt aus einem kleinen Ort an der holländischen Grenze, „wo es nichts Queeres gab“. Die Fahrradtour sei deshalb für die Community und fürs Miteinander, aber auch für ihn selbst.

Jetzt, während seiner Radtour, wird Schaumburg viele Unterstützer:innen und Gesprächspartner:innen treffen. Darunter nicht nur Ganserer, sondern auch die Grünen-Politikerin Claudia Roth, die Moderator:innen Katja Burkard und Yared Dibaba oder der Sänger Jonny vom Dahl.

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Es haben sich viele Menschen bei ihm gemeldet, die ihn ein Stück der Strecke begleiten möchten, sagt Schaumburg. „Aber ich möchte keine riesigen Fahrradgruppen machen, sondern die Leute lieber vor Ort treffen.“

Mit der Tour möchte Schaumburg auch Spenden sammeln, von Firmen, Organisationen, Einzelpersonen. Die Erlöse gehen an verschiedene queere Organisationen und Initiativen. Mehr als tausend Euro hat er bereits im Voraus zusammenbekommen. Interessierte können auf der Plattform We Aid nach wie vor spenden.

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