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Ein Polizist in Schutzkleidung bewacht den Eingang eines Gebäudes (Symbolbild).

© Foto: AFP/EDUARDO LEAL

Welle der Empörung in den sozialen Medien: Vater macht chinesischen „Null-Covid“-Kurs für Tod seines Sohnes verantwortlich

Ein Dreijähriger verliert nach einem mutmaßlichen Gasleck in einem abgesperrten chinesischen Wohnviertel das Bewusstsein. Der Vater beklagt, niemand habe ihm helfen wollen.

Der Tod eines dreijährigen Jungen in China sorgt in den sozialen Medien des Landes für eine Welle der Empörung. Der Vater des Jungen sieht die Polizei und die Beamten, die die „Null-Covid“-Politik der Regierung umsetzen, in der Verantwortung, berichtet CNN.

Sein Sohn sei nach einem Gasleck ins Koma gefallen, habe der Vater in Postings auf den chinesischen Plattformen Weibo und Baidu beklagt. Der Versuch, den Dreijährigen in ein Krankenhaus zu bringen, sei unterbunden worden, da die Wohnanlage in der nordwestchinesischen Stadt Lanzhou unter Corona-Quarantäne stand. Bewacher hätten einen negativen Corona-Test verlangt, den er aber nicht hätte vorweisen können, da in den letzten zehn Tagen keine Tests auf dem Gelände durchgeführt worden seien. Aber auch die Polizei und Feuerwehr hätten nicht auf seine Hilferufe reagiert.

Er habe sich schließlich über die Quarantäne hinweggesetzt und seinen Sohn mithilfe eines Anwohners mittels Taxi in das zehn Minuten entfernte Krankenhaus gebracht, gibt CNN die inzwischen gelöschten Postings des Vaters wider. „Mein Kind hätte gerettet werden können, wenn es früher ins Krankenhaus gebracht worden wäre“, schrieb er demnach.

Im Krankenhaus hätten die Ärzte nichts mehr für den Jungen tun können. Er sei an einer Gasvergiftung gestorben, hätten die Behörden später mitgeteilt. Die Mutter des Jungen, die laut ihrem Mann ebenfalls Anzeichen einer Gasvergiftung aufwies, sei auf dem Weg der Besserung. Ob die Quarantäne-Maßnahmen die Behandlung verzögerten, erwähnten die Behörden nicht, berichtet CNN.

Der Tod des Jungen habe Wut und Trauer in den chinesischen Netzwerken ausgelöst, berichtet der US-Nachrichtensender. Viele Nutzer würden sich über die rigorose „Null-Covid“-Politik der chinesischen Regierung beschweren. Aber auch im Wohnviertel der Familie – das seit Anfang Oktober abgesperrt sei – seien die Menschen auf die Straße gegangen, heiß es in dem Bericht.

Videos würden protestierende Menschen zeigen, schreibt CNN. Auf einem anderem Video würden Polizeibusse vorfahren und Beamte in Schutzkleidung von Demonstranten angeschrien. Ein Anwohner habe dem Fernsehsender bestätigt, dass auch Spezialeinheiten vor Ort gewesen seien.

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