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Zwei einheimische kapverdische Frauen transportieren Lebensmittel auf dem Kopf am Strand bei Tarrafa auf der Insel Santiago auf den Kapverden.

© Imago/Imagebroker/Patrick Keirsebilck

Als drittes Land Afrikas : Weltgesundheitsorganisation erklärt die Kapverden für malariafrei

Besonders stark ist die Tropenkrankheit auf dem afrikanischen Kontinent verbreitet. Für die Inseln im Atlantik ist die Ausrottung ein großer Erfolg.

| Update:

Die exotische Inselgruppe ist noch kein Ziel von Massentourismus, wird aber auch bei Urlaubern immer beliebter. Jetzt kann die Regierung einen wichtigen Erfolg vermelden: Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat die Kapverdischen Inseln als drittes Land Afrikas für malariafrei erklärt.

Er gratuliere der Regierung und der Bevölkerung der im Atlantik gelegenen Inselgruppe für ihren „unerschütterlichen Einsatz und ihre Ausdauer“ bei der Ausrottung der Malaria, erklärte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus am Freitag.

Als malariafrei gilt ein Land, wenn es mindestens drei Jahre hintereinander die Übertragungskette unterbunden hat. Über 40 Ländern weltweit ist es der WHO zufolge gelungen, die von Mücken übertragene Tropenkrankheit auszumerzen, darunter in Afrika außer den Kapverden auch Mauritius (1973) und Algerien (2019).

Nach WHO-Schätzungen waren 250 Millionen Menschen weltweit im Jahr 2022 mit Malaria infiziert, 608.000 starben. Besonders stark ist die Tropenkrankheit auf dem afrikanischen Kontinent verbreitet: Allein dort wurden 580.000 Todesfälle registriert – das sind rund 95 Prozent der Fälle weltweit. Bei 80 Prozent der Todesopfer in Afrika handelte es sich demnach um Kinder unter fünf Jahren.

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Der Erfolg der Kapverden sei ein „Hoffnungsstrahl für die afrikanische Region und darüber hinaus“, erklärte Regionaldirektorin Matshidiso Moeti. Er zeige, dass „starker politischer Wille, wirksame Programme, gemeinschaftliches Engagement und Zusammenarbeit der verschiedenen Sektoren die Ausrottung von Malaria zu einem erreichbaren Ziel werden lässt“.

Lange Zeit setzten die Kampagnen auf Prävention durch Medikamente zur Prophylaxe, Moskitonetze und den großangelegten Einsatz von Insektiziden. Seit 2021 empfiehlt die WHO zudem zwei Impfstoffe.

Die Kapverdischen Inseln gehören zur unabhängigen Inselrepublik Kap Verde. Sie liegen 460 Kilometer vor der Küste Westafrikas und 1500 Kilometer südlich der Kanaren. Die Inselgruppe besteht aus etwa 15 Inseln.

Zu den bewohnten Inseln zählen Santo Antão, São Vicente, São Nicolau, Sal, Boa Vista, Maio, Santiago, Fogo und Brava. Unbewohnt sind die Inseln Santa Luzia, Branco und Raso sowie Inselgruppe der Ilhéus do Rombo. Ingesamt leben dort rund 590.000 Menschen.

In den 50er Jahren waren noch alle Inseln der Republik Kap Verde der WHO zufolge von Malaria betroffen. Zwei Kampagnen mit Insektiziden in den Jahren 1967 und 1983 verliefen demnach zunächst erfolgreich, doch kehrte die Tropenkrankheit aufgrund späterer Fehler stets wieder zurück.

Allerdings beschränkte sie sich zuletzt auf die Inseln Santiago und Boa Vista, die laut WHO nun beide seit 2017 malariafrei sind. Zu verdanken sei das einer umfassenden Strategie im Kampf gegen die Malaria, erklärte die WHO. Demnach hatte die Regierung im Jahr 2007 die Ausmerzung der Malaria zum nationalen Ziel erklärt. (AFP)

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