zum Hauptinhalt
 Das Nord Stream 1-Gasleck in der Ostsee, fotografiert von dem Satelliten Pléiades Neo, aufgenommen im vergangenen Jahr.

© dpa/ESA

Anschlag auf Nord-Stream-Pipelines: Zwei Spuren sollen in die Ukraine führen

Noch immer sind die genauen Hintergründe der Nord-Stream-Sprengungen ungeklärt. Neue Spuren führen die Ermittler offenbar unter anderem zum ukrainischen Militär.

Bei der Suche nach den Urhebern der Sprengung der Nord-Stream-Pipelines verfolgen die deutschen Ermittler eine neue Spur. Sie führt nach Recherchen von NDR, WDR, „Süddeutscher Zeitung“ („SZ“) und internationalen Medienpartnern unter anderem in ukrainische Militärkreise.

Im Fokus steht dabei weiterhin die Segelyacht Andromeda, mit der er eine Crew von Rostock aus in Richtung der Pipelines startete. Gemietet wurde das Schiff dabei offenbar von einer Warschauer Briefkastenfirma mit dem Namen „Feeria Lwowa“.

Diese wiederum sei 2016 gegründet und von zwei Ukrainern registriert worden, heißt es in dem Bericht. Die Firma wechselte aber den Besitzer. Sie gehöre nun laut offiziellen Angaben einer 32-jährigen Frau, die von der russisch besetzen Halbinsel Krim stammen soll.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Wie das Recherche-Kollektiv weiter berichtet, taucht in den Firmenunterlagen ihr ukrainischer Pass auf. In dem Bericht heißt es, sie wisse nichts davon, dass ihr die Scheinfirma gehöre. Zudem werde seit September 2021 eine 55-jährige Ukrainerin als Präsidentin und Anteilseignerin der offensichtlichen Briefkastenfirma geführt. Der „SZ“ bestätigte sie das dem Bericht zufolge auch am Telefon, mehr habe die Frau aber nicht sagen wollen.

Laut Berlicht der „SZ“ taucht die Frau als Direktorin gleich mehrerer Firmen in Polen und der Ukraine auf. Doch zumindest in einem konkreten Fall handelt es sich dabei auch um eine Briefkastenfirma. Deutsche Sicherheitsbehörden gehen deshalb dem Bericht zufolge davon aus, dass die 55-Jährige als Strohfrau agiert.

Und noch eine weitere Spur führt offenbar in die Ukraine. Demnach könnte es sich bei einer der Personen, die die Yacht Andromeda anmietete, um einen 26-jährigen Ukrainer handeln, der Mitglied der ukrainischen Streitkräfte ist. Der Mann sei ebenfalls im Visier deutscher Sicherheitsbehörden, obgleich seine Identität noch nicht vollständig geklärt sei. Bei der Identifizierung sollen mehrere auffällige Tattoos eine Rolle gespielt haben.

Wie die „SZ“ weiter schreibt, konnte sie noch einen weiteren Ukrainer mit dem Anschlag in Verbindung bringen. Der Mann aus der Nähe von Odessa soll den Behörden ebenfalls bekannt sein. 

Er war aber wohl nicht aktiv an dem Sabotageakt an den Pipelines beteiligt. Die ukrainische Regierung und ihr Militärgeheimdienst haben eine Beteiligung immer wieder bestritten. 

Anhaltspunkte, dass es sich bei der ganzen Sache um eine falsch gelegte Spur handeln könnte, gibt es den deutschen Ermittlern zufolge nicht, schreibt die „SZ“. (Tsp)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false