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Oleksij Resnikow, Verteidigungsminister der Ukraine, spricht während einer Pressekonferenz. +++ dpa-Bildfunk +++
System Selenskyi Dennis Pohl

© picture alliance/dpa/AP/Daniel Cole

Baldige Lieferung von Kampfjets erwartet: Ukrainischer Verteidigungsminister sieht Chance auf Sieg in diesem Jahr

Oleksij Resnikow bezeichnet sich selbst als Optimisten. Und er geht davon aus, dass die von Russland besetzten Gebiete bald zurückerobert werden.

Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow sieht die Möglichkeit, dass der russische Angriffskrieg dieses Jahr noch mit einem Sieg seines Landes enden könnte. „Ich bin ein Optimist, ich sehe die Situation auf dem Schlachtfeld, ich sehe die Entwicklung der Unterstützung und ich sehe wirklich, dass es eine Chance gibt, diesen Krieg in diesem Jahr mit unserem Sieg zu beenden“, sagte Resnikow der „Bild“-Zeitung.

Als Ziel gab er „die Befreiung aller unserer zeitweilig besetzten Gebiete bis zu unseren international anerkannten Grenzen von 1991“, aus.

Resnikow geht zudem davon aus, dass schon bald Kampfjets aus dem Westen in die Ukraine geliefert werden. „Ich bin mir sicher, dass wir zwei bis drei unterschiedliche Arten von Kampfjets bekommen werden“, sagt er der „Bild“ einem Vorabbericht zufolge. 

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Westliche Partner hätten der Ukraine signalisiert, dass sie bereit seien, mit der Ausbildung von Piloten zu beginnen. Sie verstünden, dass Kampfjets der nächste Schritt zur Stärkung des Luftverteidigungssystems seien, so der Minister. Auf die Frage, wann eine Lieferung zu erwarten sei, antwortet Resnikow, er wisse es noch nicht: „Aber ich bin zuversichtlich, dass sie kommen werden.“

Verhandlungen mit Russland ausgeschlossen

Verhandlungen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin lehnte Resnikow hingegen kategorisch ab. Sein Präsident Wolodymyr Selenskyj habe ganz klar erklärt, „dass wir nicht mit dem derzeitigen Kremlchef verhandeln werden“, sagte der Minister.

Die Ukraine werde nur „über Reparationen, ein internationales Tribunal und die Verantwortung für die Kriegsverbrechen des Kremlpersonals“ sprechen.

Eroberung von Bachmut wäre nur „kleiner Sieg“ für Russland

Resnikow ging auch auf die schwierige Lage in der heftig umkämpften Stadt Bachmut ein und schloss nicht aus, dass diese an die Russen fallen könnte. Dies würde für die Russen aber lediglich bedeuten, „dass sie einen kleinen Sieg erringen“, sagte er.

Bachmut ist der Hauptteil der nach der russischen Eroberung von Sjewjerodonezk und Lyssytschansk etablierten Verteidigungslinie zwischen den Städten Siwersk und Bachmut im Donezker Gebiet. Falls die Stadt fällt, eröffnet sich für die russischen Truppen der Weg zu den Großstädten Slowjansk und Kramatorsk. Damit rückt eine vollständige Eroberung des Donezker Gebiets näher.

Zurückhaltend reagierte der Verteidigungsminister auf die von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Donnerstag im Bundestag in Aussicht gestellten Sicherheitszusagen für die Ukraine nach Kriegsende.

„Die Ukraine muss echte Sicherheitsgarantien erhalten“, forderte Resnikow. Er erinnerte daran, dass sein Land bereits einmal derartige Garantien bekommen habe, damit es seine Atomwaffen abgebe. „Das hat nicht funktioniert.“

Scholz hatte am Donnerstag im Bundestag die Grundzüge seiner Ukraine-Politik bekräftigt: Er betonte das Recht der Ukraine auf Souveränität und Selbstverteidigung und kündigte eine unbefristete Fortsetzung der deutschen Unterstützung an. Zugleich stellte er Sicherheitszusagen der Verbündeten an die Ukraine für die Zeit nach dem Krieg in Aussicht. (dpa, AFP)

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