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Dieses Bild soll Panzer und Militärbulldozer im nördlichen Gazastreifen zeigen.

© AFP/JACK GUEZ

Bodentruppen rücken weiter voran: Israelische Panzer erreichen offenbar Stadtrand von Gaza

Bei ihrem Vorstoß im Gazastreifen blockiert die israelische Armee offenbar eine wichtige Verkehrsachse. Unterdessen seien bei gezielten Luftschlägen „Dutzende“ Hamas-Kämpfer getötet worden, heißt es.

Das israelische Militär kommt nach eigenen Angaben bei seinem Einsatz im Gazastreifen wie geplant voran. Die Truppen bewegten sich Schritt für Schritt nach Plan, sagte Militärsprecher Daniel Hagari bei einer Pressekonferenz. Zum genauen Standort der Bodentruppen wollte er sich nicht äußern.

Auf Bildern in sozialen Medien sah es so aus, als rückten israelische Panzer auf einer Hauptstraße im Gazastreifen vor. Zudem berichteten Augenzeugen, dass israelische Panzer in ein Viertel am Rand von Gaza-Stadt eingedrungen seien.

„Dutzende“ Panzer rückten in den Stadtteil Al-Seitun ein und blockierten die wichtigste Straße zwischen dem Norden und dem Süden des Gazastreifens, wie Augenzeugen am Montagmorgen der Nachrichtenagentur AFP schilderten. „Sie haben die Salaheddin-Straße abgeschnitten und schießen auf jedes Auto, das dort fährt“, sagte ein Zeuge der AFP.

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Die Panzer und die israelische Luftwaffe beschossen die wichtige Verkehrsachse demnach auf einer Länge von einem Kilometer. Die Straße sei von großen Kratern übersät und nicht mehr befahrbar.

Mehreren Zeugen zufolge bezogen die Panzer zwei Stellungen an der Hauptverkehrsachse, eine in 1,5 Kilometern Entfernung von der israelischen Grenze und eine weitere in zwei Kilometern Entfernung. Über mögliche Gefechte mit Kämpfern der radikalislamischen Hamas machten die Augenzeugen keine Angaben.

Im Küstenstreifen leben knapp zwei Millionen Menschen, viele davon in Flüchtlingslagern.

© Grafik: Tsp/Bartel | Quelle: dpa

Al-Seitun ist mit 130.000 Einwohnern vor Kriegsbeginn das größte Stadtviertel von Gaza. Der Teil, in den die Panzer den Berichten zufolge vorrückten, ist jedoch vergleichsweise dünn besiedelt.

Wie der US-Fernsehsender CNN unterdessen auf Basis ausgewerteter eigener Luftaufnahmen berichtete, ist das israelische Militär inzwischen etwa drei Kilometer in den abgeriegelten Gazastreifen vorgestoßen.

Armee meldet mehr als 600 Angriffe im Gazastreifen

Die israelische Armee hatte am Morgen gemeldet, binnen 24 Stunden mehr als 600 Ziele im Gazastreifen, darunter Waffendepots, Dutzende Abschusspositionen für Panzerabwehrraketen sowie Verstecke und Stützpunkte der Hamas, getroffen zu haben. Die Angriffe zählten zu den heftigsten seit dem Großangriff der radikalislamischen Hamas am 7. Oktober.

Rauch über Gaza-Stadt.

© REUTERS/Evelyn Hockstein

Bei ihrem Vorstoß haben die Bodentruppen der israelischen Armee nach eigenen Angaben „Dutzende“ Terroristen getötet. Die „Terroristen“ hätten sich in „Gebäuden und Tunneln verbarrikadiert und versucht, die Truppen anzugreifen“, erklärte das israelische Militär am Montag.

Ein Kampfjet habe ein Gebäude ins Visier genommen, „in dem sich über 20 Hamas-Terroristen“ befunden hätten. Zudem habe ein Kampfjet eine Abschussrampe für Panzerabwehrraketen nahe der im Zentrum von Gaza-Stadt gelegenen Al-Ashar-Universität angegriffen.

Der Gazastreifen ist etwa 40 Kilometer lang und zwischen sechs und 14 Kilometer breit. Flächenmäßig ist der Küstenstreifen am östlichen Mittelmeer etwas größer als München. Das abgeriegelte Küstengebiet grenzt im Norden und Osten an Israel und im Süden an Ägypten.

Israel kontrolliert das angrenzende Mittelmeer im Westen. Statt eines plötzlichen Großangriffs setzt Israels Militär offenbar eher auf eine allmähliche Ausweitung seiner Bodeneinsätze gegen die Hamas. (AFP, dpa)

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