zum Hauptinhalt
Kreml-Kritiker haben in Paris vor dem mutmaßlichen Wohnhaus der Frau von Russlands Vize-Verteidigungsminister für Sanktionen gegen die Politiker-Gattin demonstriert. 

© REUTERS/Sarah Meyssonnier

„Das sind die Angehörigen eines Kriegsverbrechers“: Protest in Paris gegen Frau von Russlands Vize-Verteidigungsminister

Demonstranten haben in Paris für Sanktionen der Frau von Russlands Vize-Verteidigungsminister protestiert. Der Protest wurde von Unterstützern des Kreml-Kritikers Alexej Nawalny organisiert.

Kreml-Kritiker haben in Paris vor dem mutmaßlichen Wohnhaus der Frau von Russlands Vize-Verteidigungsminister für Sanktionen gegen die Politiker-Gattin demonstriert.

Mehrere Dutzend Demonstranten versammelten sich am Sonntag vor dem Haus im siebten Arrondissement, einem der teuersten Viertel der französischen Hauptstadt. Der Protest wurde von Unterstützern des in Russland inhaftierten Kreml-Kritikers Alexej Nawalny organisiert.

Die Demonstranten hielten mit Blick auf den Vize-Minister Plakate mit Aufschriften wie „Raubt in Russland. Tötet in der Ukraine. Hat eine Frau in Frankreich“ hoch. Die Aktivisten kritisieren, dass Swetlana Manjowitsch, die Frau des russischen Vize-Verteidigungsministers Timur Iwanow, ihrem Mann die Umgehung von EU-Sanktionen ermögliche. Es müsse ihr daher untersagt werden, in der EU zu leben. Ihre Guthaben in Europa müssten eingefroren werden.

„Das sind die Angehörigen eines Kriegsverbrechers“, sagte Maria Pewschich, eine enge Mitarbeiterin von Nawalny, bei der Protestkundgebung in Paris der Nachrichtenagentur AFP. „Sie sollten eine Art Strafe und Gerechtigkeit für das, was sie tun, erfahren.“

Nawalnys Team hatte im Dezember eine Untersuchung veröffentlicht, wonach Iwanows Familie jahrelang ein Luxusleben in Europa mit Urlauben im französischen Badeort Saint-Tropez, Rolls-Royce-Karossen und teurem Schmuck geführt habe. Nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine habe Iwanow die Aufsicht über Bauprojekte in der von Russland besetzten ukrainischen Stadt Mariupol übernommen und daraus Profit geschlagen. Iwanows Ehefrau sei hingegen nach Kriegsbeginn nach Frankreich gezogen, um weiterhin ein Luxusleben zu führen.

Nach Angaben des Nawalny-Teams haben sich Manjowitsch und Iwanow im Juni 2022 scheiden lassen, um Sanktionen des Westens zu umgehen. Die Zuwendungen von Iwanow seien aber weiterhin Manjowitschs einzige Einnahmequelle.

Nawalnys Unterstützer machen nach eigenen Angaben seit Wochen mobil, um die französischen Behörden zum Handeln zu bewegen. Diese hätten bislang aber nicht darauf reagiert. „Es ist nicht die Zeit, das zu ignorieren“, kritisierte Pewschich. „Wir befinden uns mitten im Krieg.“ (AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false