zum Hauptinhalt
Der ehemalige US-Präsident Donald Trump.

© dpa/Mary Altaffer

Update

Drohende Geldstrafen: Trump bittet Spender in Bettelbrief um eine Million Dollar

Die laufenden Prozesse haben Trump zuletzt mehr als fünf Millionen Dollar in nur einem Monat gekostet. Nun braucht er frisches Geld, wie aus einem Aufruf seines Wahlkampfteams hervorgeht.

| Update:

Angesichts drohender Geldstrafen von gut einer halben Milliarde Dollar hat das Wahlkampfteam des US-Präsidentschaftsbewerbers Donald Trump um eine Million Spenden seiner Anhänger gebeten. „Lasst eure dreckigen Hände vom Trump Tower“, hieß am Mittwoch in einer Botschaft an sie. Darin wird um Beiträge von 20,24 bis 3300 Dollar geben.

Zudem wird die New Yorker Staatsanwältin Letitia James beschuldigt, Trumps Immobilien beschlagnahmen zu wollen. Dies sei Teil eines Versuchs der Demokraten von Präsident Joe Biden, die Wahlchancen des Republikaners zu schmälern. „Bevor der Tag vorbei ist, rufe ich eine Million Pro-Trump-Patrioten dazu auf, ihren Beitrag zu leisten und zu sagen: Stoppt die Hexenjagd gegen Präsident Trump.“

Trumps Anwälte hatten am Vortag erklärt, der Geschäftsmann sei bislang nicht in der Lage gewesen, die im New Yorker Betrugsprozess geforderte Sicherheitsleistung in Höhe von gut 454 Millionen Dollar aufzubringen. Der Republikaner muss die Summe entweder selbst vorlegen oder eine Sicherheit vorweisen, um in Berufung gehen zu können und eine Beschlagnahme seines Eigentums zu verhindern.

Die Demokratin James hat erklärt, dies zu tun, sollte er eine Frist bis zum 25. März nicht einhalten. Vor einigen Tagen erbrachte Trump zudem eine Sicherheitsleistung über 96,1 Millionen Dollar im Zusammenhang mit dem Verleumdungsverfahren der Schriftstellerin E. Jean Carroll. Trump hat in beiden Fällen alle Vorwürfe zurückgewiesen. Stellungnahmen von Biden und James lagen nicht vor.

Schmerzhafter Februar für Trump

Es war zunächst unklar, ob Trump die Spenden verwenden könnte, um die Strafen zu zahlen. Zwar verbietet es das US-Recht, Wahlkampfgelder für persönliche Ausgaben zu verwenden. Allerdings konnte Trump Spendengelder für einige seiner Anwaltskosten verwenden, mit der Begründung, seine Verteidigung sei wahlkampfbezogen.

Trump hatte im Februar so viel Geld wie noch nie für Rechtsstreitigkeiten aus seiner Wahlkampfkasse abknapsen müssen. In einem Bericht an die Bundeswahlkommission gab die von Trump gegründete Organisation „Save America“ am Mittwoch bekannt, mehr als fünf Millionen Dollar für Rechtsstreitigkeiten ausgegeben zu haben.

Das ist die höchste Summe, seit der Republikaner die Organisation nach seiner Niederlage gegen den Demokraten Joe Biden bei der Präsidentschaftswahl 2020 ins Leben rief.

Im Vergleich zu den knapp drei Millionen Dollar, die „Save America“ nach eigenen Angaben im Januar für Anwaltsrechnungen ausgegeben hat, sind die Ausgaben deutlich gestiegen. Die Gruppe, die gemeinsam mit Trumps Wahlkampagne Geld sammelt, aber rechtlich getrennt ist, hat seit Anfang 2023 nun mehr als 55 Millionen Dollar für Anwaltskosten ausgegeben.

Trump könne seine Wahlkampfgelder legal nutzen, um juristische Rechnungen im Zusammenhang mit seiner politischen Kampagne oder seinen Pflichten als Präsident zu bezahlen, aber nicht für persönliche Angelegenheiten, sagte Saurav Ghosh, ein Experte für Wahlkampffinanzen beim Campaign Legal Center, einer überparteilichen Überwachungsorganisation. (Reuters)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false