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ARCHIV - 03.03.2016, Bayern, Rottendorf: Ein Barrista "malt" mit Milch einen gespiegelten Schwan in einen Cappuccino. In Bremen findet am 27.02.2018 das Finale der deutschen Kaffeemeisterschaften statt. (zu dpa vom 26.02.2018) Foto: Nicolas Armer/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

© dpa/Nicolas Armer

Good News aus aller Welt: Vier Nachrichten, die uns diese Woche glücklich gemacht haben

Kaffeesatz könnte Baukosten senken, norwegische Fjord-Kreuzfahrten müssen ab 2026 emissionsfrei sein und neue Millionen-Unterstützung für die Ausrottung von Kinderlähmung.

Norwegen: Fjord-Kreuzfahrten ab 2026 nur noch emissionsfrei

Norwegen will ab 2026 nur noch völlig emissionsfreie Kreuzfahrtschiffen die Einfahrt in seine Fjorde erlauben. Der Geirangerfjord and Nærøyfjord, zwei der für Norwegens Landschaft typischen schmalen Meeresarme, die tief ins Land einschneiden, gehören zum Weltnaturerbe der Unesco.

Sie sind Attraktionen im Angebot der riesigen Schiffe, die bisher vor allem mit Dieseltreibstoff fahren und deshalb die Umwelt stark mit Ruß, Stickstoff und Kohlendioxid belasten. Die Kreuzfahrtindustrie wird voraussichtlich in diesem Jahr erneut weltweit mehr als 31 Millionen Menschen befördern.

Es gibt erste Versuche, die schwimmenden Hotels, die bis zu 6000 Menschen befördern können, auf umweltfreundlichere Antriebsarten umzustellen. Dies ganz mit emissionsfreien Batterien zu schaffen, ist derzeit allerdings noch nicht möglich.

Die Unesco monierte bereits 2018, dass die seinerzeit mehr als 300.000 Kreuzfahrtbesucher:innen der beiden Naturerbe-Fjorde zu erheblicher Luftverschmutzung dort führten „und zunehmend als Gefahr für die Gesundheit der Bewohner angesehen werden“.

Norwegens Umweltpolitik gilt grundsätzlich als vorbildlich. Die OECD bescheinigte dem Land im vergangenen Jahr, dass praktisch alle Norweger:innen landesweit gute Luft und Wasser hätten und ein ausgezeichnetes Müllmanagement. 2021 allein gab Norwegen fast doppelt so viel für Umweltschutz aus als der Durchschnitt der reichen Industrieländer. (ade)

EU-Parlament in Straßburg:

© dpa/Philipp von Ditfurth

Europa: EU-Parlament fordert stärkere Rechte für Autisten

Das EU-Parlament hat während seiner ersten Plenarsitzung im Oktober eine Resolution verabschiedet, die eine einheitliche Anerkennung der Rechte von Menschen mit Autismus in der gesamten EU fordert. Damit will das Parlament die Lebensqualität autistischer Menschen verbessern.

In ihrer Entschließung, die zwar rechtlich nicht bindend ist, aber politischen Druck auf die Mitgliedstaaten ausübt, betonen die Abgeordneten die Notwendigkeit einer EU-weiten Anerkennung von Diagnosen und eines gemeinsamen Status für Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) in allen Mitgliedstaaten.

Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Schaffung eines inklusiven Arbeitsumfelds für Menschen mit Autismus. Die Resolution fordert die Umsetzung von Aktionsprogrammen, um die Beschäftigungsmöglichkeiten für Menschen mit ASS zu verbessern.

Darüber hinaus werden Maßnahmen gegen illegale und gefährliche Praktiken wie Bleichmittel-Einläufe gefordert, die als „Behandlung“ von Autismus angeboten werden. Diese Methoden können schwerwiegende gesundheitliche Schäden verursachen und müssen streng reguliert werden.

Die Resolution hebt auch die besondere Situation von autistischen Mädchen und Frauen hervor, die häufig von Armut, sozialer Ausgrenzung und Gewalt betroffen sind. Es wird gefordert, ausreichende Mittel bereitzustellen, um ihre Sicherheit und Wohlbefinden zu gewährleisten.

In einigen EU-Ländern sind Zwangssterilisationen noch immer legal: in Dänemark, Finnland, Estland, Lettland, Litauen, Ungarn, Tschechien, Slowakei, Bulgarien, Kroatien, Portugal, Malta und Zypern. Die Resolution verurteilt diese Praxis und fordert ihre Bestrafung. (Tsp)

Kaffeesatz als Ersatz für Sand, der immer knapper wird.

© Kai-Uwe Heinrich TSP

Australien: Kaffeesatz als Rohstoffersatz macht Beton härter und senkt Baukosten

Kaffeesatz – eigentlich ein Abfallprodukt – könnte ein begehrtes Material in der Bauindustrie werden. Forscher des Royal Melbourne Institute of Technology haben herausgefunden, dass die Zugabe von Kaffeesatz zu Beton seine Druckfestigkeit um 30 Prozent steigert. Damit könnten Straßen und Autobahnen länger nutzbar werden. Das verringert die Wartungskosten sowie den CO₂-Ausstoß.

Allerdings muss der Kaffeesatz vorab im heißen Ofen verkohlt werden. Unbehandelter Kaffeesatz hatte den gegenteiligen Effekt: Er machte den Beton schwächer.

10 Milliarden
Kilo Kaffeesatz fallen jährlich weltweit an.

Die Betonindustrie ist eine der größten Treibhausgasemittenten überhaupt: Sie ist für etwa sechs bis neun Prozent der weltweiten CO₂-Emissionen verantwortlich – und verursacht damit mehr als dreimal so viel wie der globale Luftverkehr.

Für die Betonherstellung werden außerdem erhebliche Mengen Sand verbraucht. Nur ein geringer Anteil des weltweiten Sandvorkommens ist für die Betonherstellung geeignet – und dieser Sand wird immer knapper.

Bei den Versuchen der australischen Forscher ging es deswegen auch darum, den Rohstoff Sand bei der Betonherstellung zu ersetzen: in diesem Fall mit Kaffeesatz. Laut Studie machte es den Beton stabiler, wenn 15 Prozent Sand durch verkohlten Kaffeesatz ersetzt wurde.

Kaffeesatz ist sowohl kostengünstig als auch in großen Mengen verfügbar: 10 Milliarden Kilo fallen jährlich auf der Welt an. Somit könnten auch die Baukosten gesenkt werde. (efi)

Polio-Schluckimpfung: Allein 500 Millionen Euro werden der Globalen Initiative zur Ausrottung der Kinderlähmung bereitgestellt. 

© dpa/pa/Farooq Khan

Welt: Millionen-Gelder sollen helfen, Kinderlähmungsvirus auszurotten

Die Europäische Kommission, die Europäische Investitionsbank und die Bill & Melinda Gates Foundation haben Mitte dieser Woche eine neue Finanzierungspartnerschaft mit einem Volumen von 1,1 Milliarden Euro angekündigt.

Das Finanzpaket soll dazu beitragen, die Kinderlähmung (Polio) endgültig auszurotten und zu gewährleisten, dass Innovationen im Gesundheitsbereich den Menschen, die sie am dringendsten benötigen, leichter zugänglich werden.

370 Millionen
Polio-Impfungen pro Jahr sollen von dem Geld finanziert werden.

Allein 500 Millionen Euro werden der Globalen Initiative zur Ausrottung der Kinderlähmung bereitgestellt. Die Mittel sollen der Finanzierung von Polioimpfungen für fast 370 Millionen Kinder pro Jahr dienen, der Bereitstellung anderer lebenswichtiger Gesundheitsdienste für Kinder, einschließlich Masern- und anderen Impfstoffen.

Weitere 500 Millionen Euro sind für Innovationen in den Gesundheitssystemen in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen bestimmt, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung.

Dazu gehörten neue Mittel für Initiativen, die von der EU-Kommission unterstützt werden, wie etwa Bemühungen, Gesundheitsinnovationen wie mRNA-basierte Impfstoffe und Therapeutika für Menschen in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen im Rahmen des europäischen Investitionsplans für die Welt, Global Gateway, leichter zugänglich zu machen.

Außerdem soll ein Unterstützungspaket in Höhe von 100 Millionen Euro der kürzlich eingerichteten Afrikanische Arzneimittel-Agentur, nationalen afrikanischen Arzneimittelregulierungsbehörden oder regionalen Initiativen wie der Plattform für afrikanische Gesundheitsdiagnostik zur Verfügung gestellt werden.

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