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Junge Wälder tragen besonders zur Abkühlung bei.

© CK - stock.adobe.com/SOMKIAT TAPONG

Good News aus aller Welt: Vier Nachrichten, die uns diese Woche glücklich gemacht haben

Wiederaufforstung kühlte Osten der USA ab, neuer Bluttest aus China entdeckt Demenz schon 15 Jahre im Voraus, 55 afrikanische Staaten schützen Esel vor Massenschlachtungen und Großbritannien kündigt Energiecharta-Vertrag auf


Wiederaufforstung kühlte Osten der USA ab

Die Wiederaufforstung seit den Dreißigerjahren hat im Osten der USA einen deutlichen Abkühlungseffekt gehabt. Das geht aus einer Studie hervor, die im Fachmagazin „Earths Future“ veröffentlicht wurde. Demnach lässt sich durch die Aufforstung der Rückgang der regionalen Erwärmung erklären.

Diese stünde im Gegensatz zur allgemeinen Erwärmung im Rest Nordamerikas im selben Zeitraum. Die Wälder im Osten der USA kühlten die Landoberfläche demnach um ein bis zwei Grad jährlich ab im Vergleich zu umliegendem Gras- oder Nutzland. Junge Wälder von etwa 20 bis 40 Jahren hätten dabei den stärksten Kühlungseffekt. Vor der Besiedelung durch die Europäer sei ein Großteil des Ostens der USA von Wald bedeckt gewesen. Zwischen dem 18. und 20. Jahrhundert habe es aber einen dramatischen Rückgang bedingt durch die Forstwirtschaft gegeben. Im 20. Jahrhundert wurde wieder aufgeforstet.

Die Aufforstung hat zum historisch langsamen Tempo der Erwärmung in den USA beigetragen.

Die Autoren der Studie in „Earths Future“.

Die Autoren um Forschungsleiterin Mallory Barnes kommen zu dem Schluss, dass „die Wiederaufforstung in gemäßigten Zonen eine Reihe von Vorteilen bieten“ könne, die sich gegenseitig ergänzten. „Sie mildert den Klimawandel, indem sie Kohlendioxid aus der Atmosphäre entfernt und trägt gleichzeitig zur Anpassung an den Temperaturanstieg bei, indem sie die Oberflächentemperatur und die Lufttemperaturen über großen Gebiete abkühlt“, heißt es. Die Aufforstung habe zum „historisch langsamen Tempo der Erwärmung in den USA beigetragen.“ (Tsp)


Neuer Bluttest aus China entdeckt Demenz schon 15 Jahre im Voraus

Chinesischen Forschenden könnte ein weiterer wichtiger Schritt zur Behandlung von Demenz gelungen sein: Ein Team der Universität Fudan hat nach einem Bericht des Fachmagazins „Nature Aging“ mehrere Proteine entdeckt, die die Degenerationskrankheit auslösen. Da sie diese bei noch gesunden Menschen fanden, die Jahre später erkrankten, ist mit der Entdeckung die Hoffnung verbunden, Demenz früh vorhersagen und durch Vorsorge ihre Folgen lindern zu können.

50.000
Erwachsene gaben Blutproben ab.

Grundlage waren die Blutproben von 50.000 Erwachsenen, die 2006 und 2010 entnommen wurden. Bei etwa 1500 von ihnen wurde in den folgenden Jahren Demenz festgestellt. In den Blutproben aller Erkrankten wurden schon zum Zeitpunkt der Blutabnahme auffällig erhöhte Mengen der Proteine GFAP, NEFL, GDF15 und LTBP2 gefunden.

Damit könnte nach Auffassung des Forschungsteams eine Demenzerkrankung bereits 15 Jahre vor den ersten Symptomen prognostiziert werden. Wenn Faktoren wie Bildung, Alter und Geschlecht einbezogen würden, sei dies mit einer Sicherheit von 90 Prozent möglich. Der Test kostet derzeit noch mehrere Hundert Dollar.

Erst vor Kurzem war an der Universität Cambridge entdeckt worden, dass die Kombination bestimmter Gesundheitsdaten eines Menschen mit Tests seiner geistigen Leistungsfähigkeit eine Prognose neun Jahre zuvor ermöglicht. Die Demenzforschung ist wegen weltweit alternder Gesellschaften – China gehört dazu – ein wachsendes Forschungsgebiet. Derzeit leiden weltweit etwa 55 Millionen Menschen an Demenz, in sechs Jahren könnten es nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO 78 Millionen sein. (Tsp)


55 afrikanische Staaten schützen Esel vor Massenschlachtungen

Die Nachfrage nach Eselshaut kommt vor allem aus China.
Die Nachfrage nach Eselshaut kommt vor allem aus China.

© picture alliance / dpa/Peter Steffen

Die Staaten der Afrikanischen Union wollen gegen die massenhafte Schlachtung von Eseln vorgehen. Die 55 Länder einigten sich auf ihrem Februar-Gipfeltreffen darauf, den Handel mit Eselshaut und die Tötung der Tiere zu diesem Zweck zu verbieten.

Die Nachfrage nach Eselshaut kommt vor allem aus China. Sie ist die Basis für die Herstellung des angeblichen Wundermittels „Ejiao“. Dazu wird die Haut der Esel gekocht und eine spezielle Gelatine hergestellt, die verzehrt oder Kosmetika zugesetzt wird. Nach Angaben der Tierschutzorganisation „The Donkey Sanctuary“ werden jährlich sechs Millionen Esel nur getötet, um an ihre Haut zu kommen.

Esel sind sensible und intelligente Tiere.

Von der Website von „Donkey Sanctuary“

In der seit 2016 explodierenden Nachfrage nach Ejiao aus China, wo die Eselspopulation bereits eingebrochen ist, sahen einige afrikanische Staaten zunächst eine wirtschaftliche Chance; es wurden eigene Schlachthöfe eröffnet. Inzwischen hat sich die Zahl der Esel aber teils dramatisch zurückentwickelt. In Kenia soll sie sich in nur drei Jahren halbiert haben. Dorfgemeinschaften habe man ihre Esel, die sie dringend brauchten, nachts entführt und oft unter grausamen Bedingungen geschlachtet; viele verendeten bereits auf dem Weg zum Schlachthaus, schreibt die Organisation.

„Esel sind sensible und intelligente Tiere“, heißt es auf der Website von „The Donkey Sanctuary“. Nicht nur Menschen seien überall in der Welt auf sie angewiesen, sie verdienten Schutz „auch um ihrer selbst willen“. (Tsp)


Großbritannien kündigt Energiecharta-Vertrag auf

Großbritannien freundet sich wieder mit der Europäischen Union an, ein klein wenig zumindest. Das Vereinigte Königreich hat sich einem Bericht der Deutschen Welle zufolge neun EU-Mitgliedstaaten angeschlossen und ist diese Woche aus dem Vertrag über die Energiecharta (ECT) ausgetreten. Das 1991 geschlossene völkerrechtliche Abkommen sollte ursprünglich Investitionen im Energiesektor schützen. Unternehmen konnten bei Streitigkeiten vor Schiedsgerichten prozessieren.

In den vergangenen Jahren galt der ECT als umstritten, viele Firmen klagten gegen europäische Klimaschutzgesetze. Die Bundesregierung kündigte 2022 an, aus dem Abkommen auszutreten. Auch die Europäische Kommission ließ im vergangenen Jahr wissen, dass der Vertrag „nicht mehr vereinbar mit den ehrgeizigeren EU-Klimazielen des europäischen Grünen Deals und des Pariser Klimaabkommens“ sei. London orientiert sich nun an der Brüsseler Begründung. „Die Entscheidung wird den Übergang des Vereinigten Königreichs zu Netto-Null-Emissionen unterstützen und seine Energiesicherheit stärken“, heißt es in einer Erklärung der britischen Regierung. Bemühungen um eine Reform des Vertrags im Einklang mit einer sauberen Energiewende seien gescheitert.

Ein Großteil der ECT-Streitigkeiten betrifft nach Angaben der Deutschen Welle EU-Länder. Die europäische Klimapolitik wird Expertinnen und Experten zufolge so zunehmend gelähmt. Geklagt haben Unternehmen in der Vergangenheit nicht nur gegen den deutschen Atomausstieg, sondern auch gegen Steuern auf fossile Brennstoffe, Verbote von Ölbohrungen und gegen den Kohleausstieg in den Niederlanden. (Tsp)

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