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Die britische Royal Navy schoss am Freitag eine Drohne der Huthi-Rebellen ab.

© dpa/Uncredited

Große Reedereien meiden Suezkanal: Huthi-Rebellen bekennen sich zu erneutem Drohnenangriff im Roten Meer

Die Angriffe auf zwei Frachtschiffe im Roten Meer ziehen schwere Konsequenzen nach sich. Große Reedereien umfahren die Gegend vorerst, Energieriese BP setzt seine Öllieferungen aus.

Die Huthi-Rebellen im Jemen haben sich für Drohnenangriffe auf die Schiffe „Swan Atlantic“ und die „MSC Clara“ im Roten Meer verantwortlich erklärt. Das teilt Sprecher Jahja Sarea auf der Plattform X mit.

Der norwegische Eigentümer der „Swan Atlantic“, Inventor Chemical Tankers, hatte am Montag berichtet, der Tanker sei „von einem Objekt“ getroffen worden. Demnach wurde kein Besatzungsmitglied verletzt, sagte Geschäftsführer Øystein Elgan dem Wirtschaftsmagazin E24. Der Tanker sei weiterhin einsatzbereit.

Der norwegische Außenminister Espen Barth Eide sagte dem Wirtschaftsmagazin zufolge, er sei sehr besorgt aufgrund der Situation im Roten Meer. „Willkürliche Angriffe auf die zivile Schifffahrt sind völlig unakzeptabel“, meinte Eide zu E24. 

Der britische Energieriese BP setzt wegen der jüngsten Angriffe der Huthi-Rebellen seine Öllieferungen durch das Rote Meer vorerst aus. Der Konzern sprach von einer sich verschlechternden Sicherheitslage, wie die BBC am Montag berichtete. „Die Sicherheit unserer Mitarbeiter und derjenigen, die in unserem Namen arbeiten, hat für BP Priorität“, zitierte der Sender Sky News aus einer Mitteilung. Nach der Entscheidung legten die weltweiten Ölpreise zu.

Große Reederei meiden Suezkanal vorerst

Zuvor hatten große Reedereien bereits angekündigt, den Suezkanal aufgrund der Angriffe vorerst zu meiden. Stattdessen fahren sie im Asien-Europa-Verkehr bis auf Weiteres über das Kap der Guten Hoffnung an der Südspitze Afrikas. Unter den betreffenden Reedereien ist auch die Hamburger Hapag-Lloyd. „Dies wird so lange geschehen, bis die Passage durch den Suezkanal und das Rote Meer für Schiffe und ihre Besatzungen wieder sicher ist“, sagte ein Sprecher nach Beratungen eines Krisenstabes.

Auch der Branchenprimus MSC bekräftigte am Montag in einer Mitteilung an die Kunden, dass MSC-Schiffe den Suezkanal in Richtung Osten und Westen nicht befahren werden, bis die Passage durch das Rote Meer sicher ist. „Bereits jetzt werden einige Dienste umgeleitet und fahren stattdessen über das Kap der Guten Hoffnung.“

Der Suezkanal verbindet das Mittelmeer mit dem Roten Meer und bietet damit die kürzeste Verbindung auf dem Seeweg zwischen Asien und Europa. Etwa zehn Prozent des gesamten Welthandels laufen über das Rote Meer. Die Umwege dürften Lieferungen deutlich verzögern. Die Schätzungen reichen von einigen Tagen bis zu zwei Wochen.

Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen greifen Israel seit Ausbruch des Gaza-Krieges immer wieder unter anderem mit Drohnen und Raketen an und attackieren Schiffe im Roten Meer, um sie an einer Durchfahrt in Richtung Israel zu hindern. Am Freitag waren die Containerfrachter „Al Jasrah“ von Hapag-Lloyd und die „MSC Palatium III“ bei Angriffen beschädigt worden. (Tsp, Agenturen)

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