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Das russische Verteidigungsministerium berichtet, eine ukrainische modifizierte S-200-Rakete abgefangen zu haben, die zum Angriff auf die Krim-Brücke gelenkt wurde.

© imago/ITAR-TASS/IMAGO/Alyona Popova

Hohe Rauchsäulen über der Krim-Brücke: Russland meldet Abschuss „feindlicher Raketen“

Die Brücke über die Straße von Kertsch war in den vergangenen Monaten bereits mehrfach von der Ukraine angegriffen worden. Nun meldet Russland eine neue Attacke.

Russland hat nach eigenen Angaben über der Brücke zur annektierten ukrainischen Halbinsel Krim zwei ukrainische Raketen abgeschossen. Zwei „feindliche Raketen“ seien von der Flugabwehr in der Nähe der Straße von Kertsch abgeschossen worden, erklärte der von Moskau eingesetzte Gouverneur der Krim, Sergej Aksjonow, am Samstag im Online-Dienst Telegram.

Für den Angriff wurde ein Luftabwehrgeschoss vom Typ S-200 eingesetzt. Die für Russland strategisch und symbolisch wichtige Krim-Brücke sei dabei „nicht beschädigt“ worden.

Gouverneur Aksjonow rief die Anwohner zur Ruhe auf. Auf in Online-Netzwerken verbreiteten Bildern waren nahe der Brücke aufsteigende Rauchsäulen zu sehen. Anwohner berichteten demnach von Explosionsgeräuschen. Einem Berater Aksjonows zufolge wurde von russischen Spezialkräften künstlich Rauch erzeugt, um die Brücke zu verteidigen. Der Verkehr über die Verbindung sei unterbrochen, werde aber „demnächst“ wiederaufgenommen.

Warum ist die Krim-Brücke strategisch und symbolisch so wichtig?

Die 2014 von Präsident Wladimir Putin persönlich eröffnete Brücke besteht aus zwei parallel verlaufenden Abschnitten - einer für den Straßenverkehr, ein weiterer für die Eisenbahn. Über die Krim-Brücke wird unter anderem militärische Ausrüstung für die in der Ukraine kämpfende russische Armee transportiert.

Die Brücke über die Straße von Kertsch war in den vergangenen Monaten bereits mehrfach von der Ukraine angegriffen worden. Die Ukraine, die sich seit mehr als 17 Monaten gegen einen russischen Angriffskrieg verteidigt, will im Zuge von Gegenoffensiven besetzte Gebiete befreien - also auch die Krim.

Bereits in der Vergangenheit beschädigte das ukrainische Militär die Krim-Brücke durch Angriffe und verwies darauf, dass das Bauwerk von Russland illegal auf besetztem Gebiet errichtet wurde. Zu dem jüngsten Angriff gab es zunächst keine offizielle Reaktion aus Kiew.

Auch die Krim selbst ist regelmäßig Ziel ukrainischer Angriffe. Erst am Samstagmorgen hatte das russische Verteidigungsministerium den Abschuss von 20 Drohnen über der Krim gemeldet.

In den vergangenen Tagen war es auch auf russischem Gebiet vermehrt zu Drohnenangriffen gekommen. Am Freitag hatte das Verteidigungsministerium mitgeteilt, eine auf die Hauptstadt Moskau zusteuernde Drohne abgeschossen zu haben. Die ukrainische Drohne sei über einem Vorort von Moskau zerstört worden, es habe keine Opfer oder Schäden gegeben. (AFP, dpa)

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